Ortskernsanierung – Studentischer Wettbewerb

Am Donnerstag, den 22.04.2010 fand eine Sondersitzung des Gemeinderates statt in der die Studenten ihre Entwurfspläne vorgestellt haben. Die Präsentation wurde mit großem Interesse verfolgt und man nutzte die Gelegenheit im Anschluss mit den Studenten direkt ins Gespräch zu kommen. Alle Arbeiten haben interessante Inhalte zur Umgestaltung des Ortskerns, mit denen man sich in einer geplanten „Zukunftswerkstatt“ beschäftigen wird.
Der Wettbewerb diente dazu, Vorschläge und eine Sichtweise aus einer anderen Perspektive zu erhalten. Herr Lorenz bedankt sich bei den Studenten für die Teilnahme am Wettbewerb und den erarbeiteten Ideen. Allen Studenten wurde eine Bescheinigung über die Teilnahme am Wettbewerb und eine kleine Aufmerksamkeit überreicht. Zum Abschluss wurden die drei ersten Plätze hinsichtlich Einfallsreichtum und Originalität prämiert.

1. Platz „Von den Wurzeln zur Krone“

Angelika Gondeck, Johannes Veitkus, Thomas Moder

Die drei Studenten veranschaulichen ihre Ideen zum Bahnhofplatz, Rathausplatz und Kronenburger Hof in detaillierten Modellen und Graphiken und erhalten sowohl von der Jury als auch von der Bürgerschaft das stärkste positive Feedback.
Durch Verlegung und Umgestaltung bestehender Gebäude um den bzw. auf dem OEG Bahnhof wird durch die neuen Raumbegrenzungen eine Platzsituation geschaffen, die man sich als Eingang in den alten Ortskern gut vorstellen könnte. Dieser Platz sollte nach den Vorstellungen der Studenten mit Bäumen begrünt und mit dem Element Wasser gestaltet werden.
Beim Rathausplatz werden Rathaus und Friedhofsvorplatz in den Platz integriert indem die Straße vor dem Rathaus geschlossen wird.. Der Rathausplatz soll dadurch als Stadtplatz mit Einkaufsmöglichkeiten und Wochenmarkt etabliert werden.
Die bestehende, bogenförmige Überdachung am Kronenburger Hof wird vom Studententeam aufgegriffen, jedoch mit auf Säulen stehenden, kleingliedrigen Ateliergebäuden neu gestaltet.
Dieser neue Komplex soll gemeinsam mit Durchgangshöfen im Bachgässchen eine Einladung zur Ansiedlung von Gastronomie und Kunsthandwerk sein.

2. Platz „Zeitspuren“

Marcel Kasten

Nach den Vorstellungen von Herrn Kasten soll das Untersuchungsgebiet um für ihn zusätzlich wichtig erscheinende historische Anlagen im Ortskern erweitert werden, wie z.B. die beiden Kirchen. Er hebt die imageprägende Bedeutung der Steinbrüche für die Gemeinde hervor und holt das Material an verschiedenen Stellen seines Konzeptes in den Ort.
So soll z.B. ein neues Gebäude am Bahnhofplatz eine massive Steinfassade erhalten, um an den Porphyrtransport zu erinnern.
Stadtmöbel, die Zeitzeugen und Erzähler genannt werden, berichten an prägenden Stellen über Historisches und sollen damit Interesse beim Besucher wecken und zum verweilen einladen. Straßen und Plätze sollen aufgeräumt und geordnet werden.
Bestehende Trennungen sollen durch die Vereinheitlichung von Materialien aufgehoben werden. Straßen sollen von den Verkehrsteilnehmern gleichberechtigt genutzt und temoberuhigt werden.
An verschiedenen Stellen taucht das Element Wasser immer wieder auf und erinnert an die bestehenden Bachläufe.
Durch die Vernetzung der Plätze, die heute stark durch PKW-Verkehr beeinflusst werden, kann eine neue Identität/Zusammengehörigkeit entstehen.
Der Adler soll eine Nutzung als Jugendzentrum erhalten, damit der Kronenburger Hof die Bedeutung erhält, welche ihm eigentlich bei der Ortskernsanierung in de 80er Jahren zugedacht war.

3. Platz „Entschleunigung und Platz schaffen“

Franziska Hartmann, Mark von Roemeling

Das Konzept der beiden Studenten setzt zum einen auf das Verbinden des alten Ortskern mit den westlich der B3 liegenden Gebieten sowie das Ausnutzen der Dynamiken an den wichtigsten Plätzen in der Ortsmitte.
Zur Erinnerung an den Porphyrabbau soll eine steinerne „Aorta“ den Westteil Dossenheims durchlaufen und am Kreuzungspunkt Neckarstraße/B3 die Bahnhofstraße, den Rathausplatz, die Hauptstraße und den Kronenburger Hof verbinden.
Das wilde Treiben an der B3 findet seinen Niederschlag in einem neu kreierten Gebäude am Bahnhofplatz, welches durch seine Form an einen Batman-Film erinnert und den Eingang zum Ortskern darstellt. Danach soll Richtung Ortskern nun die Geschwindigkeit abnehmen und die Privatheit steigen.
Der Friedhofsvorplatz wird in den neuen Rathausplatz integriert, der nur noch auf der Südseite befahrbar ist. Hier soll Zeit für Einkäufe oder das Mittagessen (lunch breaker) sein.
Das Bild der Hauptstraße mit durchgängig gleichen Belag wurde mit großer Freude angenommen und regte die Phantasie nach Verwirklichung an. Dort soll das Prinzip des shared space (geteilter Raum) für die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer sorgen.
Der Kronenburger Hof soll eine neue Kleingliedrigkeit und Persönlichkeit erhalten, die es leicht macht, sich dort lange aufzuhalten, um z.B. ein Buch zu lesen.
Daher wird vorgeschlagen, Bereiche der VHS oder Studienzweige der Uni Heidelberg in den Adler zu bringen.
Das Gesicht Dossenheims soll sich erneuern, wobei der alte Charme erhalten bleiben soll.

Gemeinde Dossenheim
Fachbereich 2 / Planung und Technik