Es tut sich etwas am Regenrückhaltebecken Mantelbach …

Nach langen Planungs- und Abstimmungsprozessen für die Ertüchtigung und Pflege des Regenrückhaltebeckens mit dem Landratsamt, wurde vor einigen Jahren das Ing.-Büro Wald und Corbe beauftragt‚ das Rückhaltebecken auf den technischen Zustand zu überprüfen. Dabei wurde festgestellt, dass das Becken große technische Mängel hat und die Anlage veraltet ist.

Die Herausforderung bei der Erneuerung des Beckens ist die besondere Lage, es liegt im Vogelschutzgebiet, im FFH-Gebiet und im Natura 2000-Schutzgebiet. Zusätzlich ist vom Forstamt gefordert, die Waldfläche auszugleichen.

Parallel zur technischen Planung, wurden die artenschutzrechtlichen und naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen in enger Abstimmung mit der Naturschutzbehörde geprüft und von Herrn Dipl.-Biologe Philipp Kremer und dem Planungsbüro Bioplan ausgearbeitet und vor Ort über Monate geprüft. Auch die Abstimmung mit der Forstbehörde ist hier relevant. Die Fläche des Beckens muss mit einer gemeindeeigenen Fläche, die als Wald umgewandelt werden soll, ausgeglichen werden.

Im Dezember letzten Jahres sind die Genehmigungsunterlagen des Rückhaltebeckens mit den technischen Umbauplanungen sowie der Umweltplanung und der Geotechnik bei der Wasserrechtsbehörde eingereicht worden und werden jetzt von allen entsprechenden Behörden geprüft.

Für diese umfangreiche Überprüfung der eingereichten Unterlagen ist ca. 1 Jahr vorgesehen.

Die ersten Schritte für die geplante Sanierung des Beckens sind von der Verwaltung in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde umgesetzt. Es entstanden Ausweichbiotope oberhalb und unterhalb des Beckens, um in diesem Jahr den Amphibien neue Quartiere anzubieten.

Die Wasserrechtsbehörde hat schon länger gefordert, die Bäume auf dem Damm zu fällen, da diese bei Sturm aus diesem brechen können und ihn in solchen Situationen zusätzlich schwächen. Nach der Vorlage der ausgearbeiteten Unterlagen von Herrn Kremer und von Bioplan, konnte dieser Schutzmaßnahme im Vorfeld zugestimmt werden. Die Fällungen wurden baubiologisch begleitet.

Um den Vögeln Ersatzbrutplätze anzubieten, werden rund um das Rückhaltebecken von der Naturschutzbehörde ausgewählte Nistkästen in Abstimmung mit Herrn Dipl.-Biologe Philipp Kremer aufgehängt.

Es ist geplant, in den Sommermonaten das Becken über Gräben und Bohrungen am Auslass, so weit es möglich ist, trockenzulegen, um eine Ansiedelung von Amphibien zu vermeiden. Diese werden entweder umgesiedelt oder nutzen die Ausweichbiotope.

Die Verwaltung erwartet die geplante Sanierung des Beckens ab dem Sommer 2024 und wird über die weiteren Schritte berichten.

Die Abstimmungsprozesse sind mit allen Beteiligten in guter Zusammenarbeit vorangeschritten und die ersten Arbeiten konnten alle gut umgesetzt werden.

Wir hoffen auch für weitere Herausforderungen am Rückhaltebecken Mantelbach gute Lösungen zu finden, die Naturschutz- und Hochwasserschutz vereinen.