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Bahnhofsplatz mit großen Steinquadern und Gebäuden
Dummy

In der Übersicht

Presseartikel

Presseartikel Gemeindenachrichten, 1. März 2024 Die Fairtrade- Gemeinde Hirschberg lädt ein!

Rohstoffwende gemeinsam denken

Welche Rohstoffe benötigen wir eigentlich, unter welchen Bedingungen werden sie hergestellt und wer soll darüber gemeinsam denken?

Felix Roll ist Fachpromotor für nachhaltige öffentliche Beschaffung und Unternehmensverantwortung im Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB). Er beschäftigt sich mit Menschenrechten in globalen Lieferketten und der globalen Verantwortung von Unternehmen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Stärkung der nachhaltigen öffentlichen Beschaffung. Im Forum Nachhaltige Beschaffung Baden-Württemberg tauschen sich regelmäßig Entscheidungsträger*innen, und Praktiker*innen aus und diskutieren Handlungsoptionen für eine wirkungsvolle Umsetzung einer nachhaltigen Beschaffung.

Camilla A. Rodriguez R. ist Mitarbeiterin der DEAB-Geschäftsstelle in Stuttgart. Sie hat in Kolumbien in Governance- und Antikorruptionsprojekten gearbeitet.

Wer eine Mitfahrgelegenheit zu der Veranstaltung benötigt, kann sich melden per E-Mail

Wie Hirschberg ist auch Dossenheim eine zertifizierte „Fairtrade-Gemeinde“ und unterstützt in vielfältiger Weise den Fairen Handel. Die Mitglieder unseres Steuerungskreises initiieren und organisieren Aktionen, um auf den Fairen Handel aufmerksam zu machen. Nähere Informationen finden Sie u. a. auf www.dossenheim.de -> Fairtrade Town. Wir freuen uns auf Ihre Anregungen unter E-Mail schreiben.

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 29. September 2023 Intensiver Austausch im Himmelsleiter-Gottesdienst zum Thema „Planet A!“

Bei dem Thema war es fast zu erwarten gewesen, doch die Intensität des Austausches war für viele motivierend. Das Thema „Planet A!“ war vom Himmelsleiter-Team gewählt worden. Es passt sehr gut zum Motto der diesjährigen Fairen Woche: „Klimagerechtigkeit“ (s.a. Artikel in den GN v. 22.9.23). Ein abwechslungsreicher und anregender Gottesdienst sollte die Teilnehmenden erwarten. Bereits das Einstiegslied: „Don´t worry – be happy!“ rüttelte auf. Ist wirklich alles gut? Stichworte und Zusammenhänge rund um den Begriff „Klimagerechtigkeit“ erläuterte ein kurzer Einführungsvortrag. Starke Umweltveränderungen sind weltweit spürbar. Alle sind betroffen, besonders aber die Menschen im globalen Süden. Dort können die meisten Staaten keine ausreichenden finanziellen Mittel aufbringen, um Umweltschäden zu reparieren, geschweige denn Vorsorgemaßnahmen für die Zukunft zu organisieren. Im globalen Norden mit seinen Industrieländern sieht die Welt anders aus. Auch hier sind Umweltschäden spürbar, aber in der Regel sind finanzielle Mittel verfügbar, um Technologien zukunftsfähig umzustellen und Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Und wie wollen wir unsere Verantwortung handhaben, dass die Mittel so ungleich verteilt sind? Haben wir in unserer Geschichte und mit unserer Wirtschaftsweise nicht gerade diese Ungleichheit erzeugt? Was wäre denn gerecht? Im Zentrum der Predigt stand die Schrift Jesaja 65, 17-25. In ihr wird eine Welt beschrieben, die für alle lebenswert ist. Was machen wir nun? Haben wir noch genügend Zeit, um „Planet A“ zukunftsfähig zu gestalten? Mit Hilfe von 2 Fragen sollten nun die Teilnehmenden in gemeinsamen Gesprächen Antworten erarbeiten. 4 Gruppen wurden gebildet, Mitglieder des Chores hatten sich bereit erklärt, die Gruppenarbeiten zu moderieren und die Antworten schriftlich festzuhalten. In der 1. Frage waren die Teilnehmenden gebeten, ihre gemeinsame oder unterschiedliche Betroffenheit zu formulieren. „Wie bin ich betroffen, was macht mich betroffen angesichts der Klimaveränderungen?“ Hier ein paar Beispiele aus den Antworten: „mir ist es immer wieder zu heiß im Sommer und das wird immer schlimmer, ich muss mich einschränken“, „ich merke doch, dass ich immer mehr Wasser verbrauche für die Pflanzen im Garten“, „ich schränke mich ein, um weniger Treibhausgase zu erzeugen, aber viele andere tun das nicht“, „es geht nicht vorwärts mit den Klimamaßnahmen, alles geht zu langsam“, „wir müssen Gewohnheiten, Bequemlichkeiten ändern“, „Angst – das schaffen wir nicht“, „Betroffenheit als Chance für eine Veränderung“, „wie wollen wir mit Klimaflüchtlingen umgehen?“, und weitere. Alle Teilnehmenden hatten auch die Gelegenheit, zur 2. Frage Stellung zu nehmen: „Was tue ich persönlich, um den Planeten A für alle lebenswert zu erhalten?“. Und ein paar Beispiele aus den Antworten: „Fahrrad fahren statt Auto“, „Auto abgeben – ÖPNV nutzen“, „regional einkaufen, Erzeuger-, Hofläden nutzen“, „Photovoltaik aufs Dach“, „Fairtrade Produkte kaufen“, „bewusste Freizeitgestaltung“, „Kleidung länger nutzen“, „weniger Strom verbrauchen“ u. a. Der Austausch und das gemeinsame Gespräch in den Arbeitsgruppen waren intensiv, konkret und für die Teilnehmenden sehr motivierend. Abschließend sang der Chor das Lied „We are the World“. Viele kennen es in der Version von Michael Jackson. Das Lied wurde 1985 und in den darauffolgenden Jahren berühmt im Projekt „USA for Africa“. Es spielte viel Geld ein für Hilfsprojekte, an denen UNICEF und viele NGOs beteiligt waren. Das Lied, vorgetragen vom Himmelsleiter-Chor, war nochmals ein motivierender Anstoß, gemeinsam Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Es war schön, dass die Kirche den Raum für „Planet A!“ öffnete.

Wenn Sie Fragen oder Kommentare dazu haben, oder mitarbeiten möchten im Team „Fairtrade Town Dossenheim“, melden Sie sich per E-Mail.

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 22. September 2023

Klimagerechtigkeit und Planet A!

Kaum ein Tag vergeht, ohne dass wir von zerstörerischen Wetterereignissen in den verschiedensten Regionen dieser Erde erfahren. Vor Jahren noch schienen diese Phänomene weit weg von uns. Zeitungsüberschriften wie: „Monsun in Indien früher als erwartet“ oder „Heftige Überschwemmungen in Bangladesh“ gehörten zum Alltag. Sie machten uns betroffen, betrafen uns aber nicht wirklich. Scheinbar. Mittlerweile sind unsere Eindrücke anders und wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass mit der Veränderung des weltweiten Klimas auch die Wetterbedingungen bei uns vor der Tür sich dramatisch ändern. Mit all ihren Folgen für unsere Wirtschaft. Doch was können wir tun?

Unter dem Motto der Fairen Woche in diesem Jahr „FAIR. UND KEIN GRAD MEHR!“ finden bundesweit mehr als 2000 Aktionen und Veranstaltungen statt. (www.fairewoche.de). Organisator ist wieder das Forum Fairer Handel (www.ffh.de), in dem u.a. die Hilfswerke „Misereor“ und „Brot für die Welt“ aktiv mitarbeiten. In vielen Veranstaltungen wird darauf hingewiesen, dass die Erzeuger in den Ländern des globalen Südens doppelt von der Klimaveränderung betroffen sind: sie tragen weniger zur Erderwärmung bei, sind von den Folgen oft stärker betroffen, und haben weniger ökonomische Mittel, um Schäden zu reparieren und ihre Technologien umzustellen. Viele ökologische Katastrophen zwingen die Länder zu steigender Kreditaufnahme. Der Faire Handel unterstützt die Erzeuger weltweit durch Faire Löhne und Faire Handelsverträge. Faire Löhne und stabile langfristige Handelsverträge bilden eine gute Grundlage, damit Erzeuger die notwendigen Transformationen hin zu klimaneutralem Wirtschaften realisieren können.

Und hier bei uns? Auch wir müssen klimaneutrales Wirtschaften erreichen. Kann tatsächlich jeder dazu beitragen? Im flyer zur diesjährigen Fairen Woche heißt es dazu: „schließ Dich Initiativen zum Klimaschutz an; informiere Dich über Aktionen in Deiner Nähe; kaufe bio, kaufe fair, regional, saisonal ein; bilde Netzwerke und nutze Geräte wie Rasenmäher, Bohrmaschinen und Autos gemeinsam; und ganz wichtig: begeistere andere, mitzumachen!“ Der flyer liegt aus im Rathaus, in der Gemeindebücherei, im Scheibwarengeschäft Faludy, Buchhandlung Worring, im Eine-Welt-Laden „Die Brücke“ und bei Veranstaltungen, an denen die Initiative Fairtrade Town Dossenheim beteiligt ist.

Eine der nächsten Veranstaltungen unter Beteiligung von Fairtrade Town Dossenheim ist der Himmelsleiter-Gottesdienst amSonntag, 24.9., um 10h00 in der evangelischen Kirche Dossenheim. Thema wird sein: „Planet A!“ Matthias Weber hat in einem wunderbaren Artikel in den Gemeindenachrichten v. 15.9. dazu eingeladen. In dem Gottesdienst wird es darum gehen, dass wir jetzt (!) unseren Planeten gestalten, damit alle eine lebenswerte Zukunft haben. Wir haben keinen Planeten B, zu dem wir uns hin retten können. Wie üblich wird es zum Thema „Planet A!“ interaktive Gruppenarbeiten geben.

Kommen Sie und gestalten Sie mit!

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 15. September 2023

Dossenheimer Einkaufstaschen zur Unterstützung des Fairen Handels!

Mit der Zertifizierung von Dossenheim als Fairtrade Town im Jahre 2022 wurde das von  Ulrike Kück eigens gestaltete Logo vorgestellt.

Nun hat die Dossenheimer Künstlerin in ihrer Siebdruckmanufaktur Einkaufstaschen mit dem  Logo bedruckt. Die Taschen sind aus 80% recycelter Baumwolle und 20 % recyceltem Polyester. Der Hersteller der Taschen ist Mitglied der Fair Wear Foundation. Der Aufdruck in der Siebdruckmanufaktur erfolgte in ehrenamtlicher Handarbeit. Die Taschen sind z. Zt. in grau mit weißem Aufdruck und in beige mit pink-farbenem Aufdruck erhältlich und können
im Eine-Weltladen „Die Brücke“ erworben werden sowie bei Veranstaltungen, an denen Fairtrade Town Dossenheim beteiligt ist. Der Gewinn aus dem Verkauf geht zu 100% an die Initiative Fairtrade Town Dossenheim.
Die nächsten Veranstaltungen, bei denen Fairtrade Town Dossenheim anzutreffen sein wird,  finden statt

  • am Freitag, 22.9., von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr, auf dem Rathausplatz  „Mix and Move! – klimafreundlich mobil“ – Veranstaltet vom AK Mobilität Dossenheim und weiteren Institutionen im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche,
  • am Sonntag, 24.9., ab 10:00 Uhr Himmelsleiter-Gottesdienst in der ev. Kirche zum Thema „Planet A!“ im Rahmen der bundesweiten Fairen Woche 2023.

Kommen Sie vorbei, schauen rein oder machen einfach mit!
(Ulf Baus

Presseartikel Gemeindenachrichten, 07. Juli 2023

Kreative Unterstützung für den Fairen Handel!

Die Idee war bereits da, als Dossenheim im vergangenen Jahr den Titel „Fairtrade Town“ erhielt.

Vorausgegangen waren etliche Gepräche mit der Dossenheimer Künsterin Ulrike Kück: ein schönes Logo sollte erstellt werden, das eine Verbindung erzeugt zwischen der Geschichte Dossenheims, typischen architektonischen Erscheinungsbildern von Dossenheim und zur damals bevorstehenden Ernennung zur „Fairtrade Town“.

Ulrike Kück setzte die Elemente zusammen. Dossenheim, urkundlich erstmalig erwähnt im Jahre 766. Und im Jahre 2022 zur „Fairtrade Town“ ernannt.

Welche architektonischen Merkmale charakterisieren Dossenheim? Da wäre der Steinbruch, der Turm am Weissen Stein, der Fernmeldeturm, die beiden Kirchengebäude, das Rathaus, die schrägen Dächer von der Wohnanlage „Am Petrus“. Und wie lässt sich das zusammensetzen? Am besten wie in einem Scherenschnitt! Voila!

Zunächst sollte das Logo auf Einkaufstaschen gedruckt werden. Doch die bessere Idee war, T-Shirts damit zu bedrucken. Die sehen nicht nur chic aus, sondern stellen eine sehr kreative Unterstützung des Fairen Handels dar.

Die „Dossenheimer Siebdruckmanufaktur“ von Ulrike Kück, in der die Shirts bedruckt werden, bietet die Kombinationen Navy/ Weiß, Anthrazit/ Weiß, Khaki/ Weiß, Hellgrau/ Weiß und Weiß/ Pink an. Erhältlich sind die Shirts in Purzelzwergs Lädchen am Rathausplatz oder zu bestellen bei Ulrike Kück (ulrike.kueck@gmx.de). Material: 100% Organic Cotton, Hersteller der Ausgangs-T-Shirts ist Mitglied der Fair Wear Foundation.

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 16. Juni 2023

Die Welt ist voller Fairtrade Towns!

Ist es tatsächlich so? Wo gibt es denn Fairtrade Towns und wie viele sind es? Wie sind sie auf der Erde verteilt? Derartige Fragen gingen bei einem Gespräch im Jugendgemeinderat vor mehr als einem Jahr durch den Raum.

Was lag näher als zu recherchieren und die Antworten so zu gestalten, dass sie gut kommuniziert werden können. Qiyuan Thomas Tong, Mitglied des Jugendgemeinderates, erklärte sich bereit, das Projekt in die Hand zu nehmen. Zunächst entstand die Idee, dass eine Weltkarte geeignet sein könnte, auf der alle Fairtrade Towns eingezeichnet sind. Damit die Karte bei verschiedenen Anlässen vorzeigbar ist, müsste sie verstellbar und leicht zu transportieren sein, nicht zu groß und natürlich interessant und informativ.

Schritt für Schritt entstand das Konzept, eine dreiteilige Installation anzufertigen, bestehend aus 2 Teilen, die die Weltkarte darstellen, und einer zusätzlichen Legende mit Erläuterungen.

Um den Anblick interessant zu machen, entschied sich Qiyuan dafür, die Karte reliefartig zu formen, also Gebirge herauszuarbeiten. Das gelang mit Pappmaché aus Eierkartons.

Danach wurde alles eingefärbt wie man es aus Atlanten kennt: blau für Wasser, grün, gelb und weiss für die Ebenen, die Wüsten, Hochgebirge und Eis.

Die Legende enthält die dazugehörigen Zahlen: in welchen Ländern sind wie viele Fairtrade Towns? Wen überrascht es, dass es die meisten Fairtrade Towns in Europa gibt und insbesondere hier in Deutschland? Der Faire Handel und damit die Fairtrade-Town-Bewegung werden wesentlich getragen von Städten und Gemeinden in Großbritannien und Deutschland. Zur einfacheren Veranschaulichung haben wir in jedes Land, in dem mindestens eine Fairtrade Town ist, eine weiße Nadel gesteckt. Wie schön, dass es so viele Länder sind! Für Europa haben wir ebenfalls nur eine Nadel gesteckt. Es wären zu viele, zu dicht also, wenn man sich ansieht, wie geografisch klein Europa im Vergleich zur restlichen Welt ist.

Die Arbeit an der Weltkarte gestaltete sich schwierig, langwierig und mitunter frustrierend, denn nicht alles klappte auf Anhieb. Dankenswerterweise erhielt Qiyuan Unterstützung von der Dossenheimer Künstlerin Franziska Steiniger. Sie stellte ihr Atelier zur Verfügung und brachte immer wieder ihre Erfahrung ein, wenn die Arbeiten nicht vorankamen. Robert Bühler, ebenfalls Mitglied der KünstlerInitiative Dossenheim KID, hat die Aufsteller aus Holz angefertigt. Sie werden benötigt, wenn die Weltkarte beispielsweise nicht an einer Wand hängen kann, sondern auf einem Tisch platziert werden soll.

Die Weltkarte mit Legende ist aktuell im Eingangsbereich des Rathauses zu sehen. Sie soll zu einer Wanderausstellung werden. Das bedeutet, dass nach etwa 4 – 6 Wochen der Aufstellungsort geändert wird. Als nächster Ort ist die Volkshochschule Dossenheim geplant. Danach soll sie weiterwandern, beispielsweise in …

Vielleicht haben Sie Vorschläge, wo die Weltkarte ausgestellt werden sollte. Schreiben Sie uns eine mal an: fairtrade@dossenheim.de.

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 10. Juni 2023

Schönes Geschenk!

Womit kann man ein verdientes Mitglied eines Vereins ehren? Es ist eine lange und bewährte Tradition, dem Mitglied in Anerkennung der vielen Mühe, Geduld und aufgebrachten Zeit sozusagen „zur Stärkung danach“ einen Präsentkorb mit Lebensmitteln zu überreichen.

Diese schöne Tradition setzte die TSG Germania Dossenheim in einer neuen Form um. Nun wurde der Korb mit Lebensmitteln aus Fairem Handel bestückt. Wir möchten uns dafür sehr herzlich bedanken.

Drago Delibos wurde für seine langjährige Tätigkeit als Gärtner und Pfleger der Grünanlage rund um die Tennisanlage der TSG Germania geehrt, Tim Gaber für seine langjährige Arbeit als Vorsitzender des Abteilungsvorstands Tennis.

Bei der Rücksprache mit beiden zu Ehrenden stellte sich heraus, dass das Angebot aus Fairem Handel durchaus die Geschmäcker traf: Kaffee, Tee, Schokolade, Brotaufstriche aus Nussmuss, aus dunkler Schokolade, sowie aus verschiedenen Gemüsemischungen von den Marken GEPA, El-Puente, Weltpartner u.a. Dazu als schnelle Zwischendurch-Snacks verschiedene Riegel mit Nuss-, Frucht- und Kakao-Kaffee-Mischungen. Als Getränk durfte Orangensaft nicht fehlen. Zur Abrundung dann eine besondere Flasche Rotwein, in unserem Fall ein Malbec aus Argentinien.

Theoretisch kann ein derartiger Korb auch mit kleinen Präsenten wie Handtüchern, textilen Untersetzern, Aufbewahrtäschchen oder auch handgefertigten Trinkgefässen aus Porzellan oder Steingut bestückt oder ergänzt werden.

Wenn Sie auf der Suche nach kleinen Geschenken sind, stöbern Sie doch einfach einmal im Internet unter www.GEPA.de, oder www.Fairtrade.de und suchen dort nach Accessoirs. Oder Sie gehen in einen der Weltläden in Dossenheim oder Heidelberg.

Wenn Sie uns Anregungen mitteilen möchten, schreiben Sie uns eine E-Mail

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 20. Mai 2023

Schönes Fest der Wohninitiative Feldwinkel in Schwabenheimer Hof!

Tolle Stimmung auf dem Fest am 6. Mai im Garten der Wohninitiative Feldwinkel in Schwabenheimer Hof! Neben vielen anderen Aktionen auf dem Fest war „Fairtrade Town Dossenheim“ eingeladen, sich zu präsentieren. Wir haben uns sehr über die Einladung gefreut und möchten uns nochmals sehr dafür bedanken. Wegen des Termins gerieten wir allerdings in Personalnot. Wir hätten den Stand mit Infomaterial über den Fairen Handel sowie mit Produkten aus dem Eine-Welt-Laden „Die Brücke“ nicht eröffnen können, wenn nicht Mitglieder der Initiative „Bürger für Bürger“ uns ausgeholfen hätten. Vielen Dank an Tabea Dürr, im Seniorenbüro u.a. verantwortlich für „Bürger für Bürger“, und vielen Dank an Ute Faulstich-Habarth und Werner Roland, die sich die Zeit nahmen und uns sehr erfolgreich vertraten. Offensichtlich war die Aktion nicht nur erfolgreich, sondern hat allen sehr viel Spaß gemacht. Der angebotene Kaffee aus Fairem Handel kam gut an.  Die Kombination mit dem wunderbaren selbstgebackenen Kuchen aus der Küche der Wohninitiative – praktisch gleich ein Tisch weiter – war unschlagbar!

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 12. Mai 2023

Kunst und Kaffee auf dem Dossenheimer Wochenmarkt

Den Besucherinnen und Besuchern des Mittwoch-Marktes auf dem Rathausplatz wird es seit Längerem bereits aufgefallen sein: immer wieder treffen sich neben den Verkaufsständen die Mitglieder der KID – Künstler Initiative Dossenheim. Genau genommen, möchten sie auf Sie, die Marktbesucher treffen. Neugier auf ihre Bilder und Zeichnungen hervorrufen und darüber reden. Was bewegt den Betrachter beim Anblick des Bildes und was bewegte den Maler während des Prozesses Ideen, Gefühle, Stimmungen oder Geschichten auf Papier oder Leinwand zu bannen. Manchmal sind es nur flüchtige Blicke darauf, manchmal ein Verweilen, Schauen, ein Lächeln, Weitergehen. Manchmal aber auch eine neugierige Frage aus der dann ein Reigen von Fragen und Antworten entsteht und auch ein Gestehen: “Früher habe ich auch gemalt. Aber dann gab es so vieles, was wichtiger war.“ Alltägliche Begegnungen, die mehr sind als alltäglich, weil sie erinnern, bereichern und Gefühle mitteilen und diese mit jemanden geteilt werden.

Und warum Kaffee? Seit Jahren, bei Wind und Wetter, baut der Eine-Welt-Laden „Brücke“ zum Markttag sein Zelt auf und verkauft Artikel aus Fairem Handel. Häufig, etwa jeden 3. Mittwoch im Monat, schließen sich die Initiatoren von „Fairtrade Town Dossenheim“ an und bieten dann Kaffee zum Probieren. Wenn er schmeckt, kann man ihn im Verkaufsstand der „Brücke“ auch gleich kaufen. Bei einer Tasse Kaffee kommt man auch hier ins Gespräch, über den Alltag, über das Klima, über ehrenamtliche Tätigkeiten, vielleicht sogar über Fairen Handel. Oder man richtet Fragen an die Mitglieder der Wohninitiative Feldwinkel, die an ihrem Info-Stand gern über ihr neues Wohnprojekt in Schwabenheimer Hof berichten.

Es sind die Begegnungen, der Austausch über das, was uns verbindet und bereichert. Unser Lachen über all die Ideen, die in dieser offenen, wertschätzenden Atmosphäre häufig nur so sprudeln.

Mittwoch, der Markttag, immer wieder schön, vertraut und dennoch neu. Durch die kleine Marktgasse gehen, Einkäufe erledigen, Bekannte treffen, einen Kaffee trinken, einer Minigalerie Blicke schenken, ein ganz gewöhnlicher Tag in Dossenheim. Liebenswert, lebenswert!

Die „Brücke“ hat fast jeden Mittwoch einen Verkaufsstand, „Fairtrade Town“ schenkt Kaffee meistens einmal im Monat, in der Regel am 3. Mittwoch des Monats, aus. Wer Interesse hat, mitzuwirken, kann sich gern per Mail melden.

(Franziska Steiniger, Wolfgang Müller-Commichau, Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 08. April 2023

Metropolregion Rhein-Neckar als „Faire Region“ ausgezeichnet!

Am 15.3.2023 war es so weit: in Anwesenheit von Landrat Stefan Dallinger, den Landtagsabgeordneten Fadime Tuncer (Grüne), Sebastian Cuny (SPD) und Dr. Albrecht Schütte (CDU) sowie etlichen Vertretern der Fairtrade Towns in der Metropolregion Rhein-Neckar übergab Dieter Overath vom Verein Fairtrade Deutschland e.V. die Zertifizierungsurkunde.

Vorausgegangen waren intensive Arbeiten zur Erfüllung der Vorgaben. So mussten insgesamt 250 Einzelhandelsbetriebe und 125 Gastronomiebetriebe in der Region urkundlich nachweisen, dass sie Fair zertifizierte Produkte anbieten bzw. ausschenken. Stefan Dallinger, Verbandsvorsitzender der Metropolregion Rhein-Neckar: „Durch die Minderung des Imports von Lebensmitteln außerhalb der Saison und die Unterstützung regionaler Produzenten stärken wir die Strukturen in der Region. Und durch bewusste Entscheidungen, Produkte, die nicht bei uns hergestellt werden, aus Fairem Handel zu beziehen, verbessern wir die Situation der Produzenten im Globalen Süden und werden unserer internationalen Verantwortung gerecht.“

Eine Podiumsdiskussion im Anschluss an die Urkundenübergabe fasste Boris Schmitt, Leiter des Regionalmanagements im Verband Region Rhein-Neckar, folgendermaßen zusammen: “Faire Löhne und einen Fairen Handel wünschen wir uns hier vor Ort und ebenso auf der ganzen Welt. In der Zusammenarbeit der Fairtrade-Kommunen und der nun zertifizierten Fairtrade-Region liegt daher enormes Potential, diese Ziele gemeinsam und vernetzt zu verfolgen. Neben Kommunikation, fassbaren Beispielen und gemeinsamen Maßnahmen wollen wir zudem einen ersten Schwerpunkt auf das Thema „Nachhaltige und Faire Beschaffung“ in den Kommunen legen.“

Wenn Sie Interesse haben, mitzuwirken, melden Sie sich per E-Mail oder sprechen Sie uns an. Sie finden uns u.a. immer wieder mittwochs (zumindest etwa einmal im Monat) vormittags auf dem Wochenmarkt. Dort können Sie auch bei einer Tasse Fairen Kaffee mit uns sprechen.

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 23. September 2022

Ein bravouröser Auftritt!

Wer am Sonntag auf der Kerwe die Faire Modenschau gesehen hat, wird sich sicherlich gern von der Freude und dem Charme anstecken haben lassen, den die Models bei ihren Auftritten versprüht haben. Welch bravouröse Werbung für Faire Mode!

Im ersten Teil der Schau führten die Models Yoga-Kleidung von Jaya Fashion aus der Kollektion der Dossenheimer Textildesignerin Julia Mehedintu vor. Dabei unterstrichen sie das sportliche Design mit flotten gymnastischen Einlagen.

Im zweiten Teil dominierte dann der Freizeitlook aus dem Geschäft „Freudenhaus“ in Heidelberg, der mit betont lässigen Auftritten zur Geltung gebracht wurde.

Jede Darbietung erntete anerkennenden Applaus. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Models ganz herzlich für ihren freiwilligen Einsatz bedanken! Wir hatten bei ganz unterschiedlichen Gruppen angefragt und konnten schließlich folgende Mitwirkende auf den Laufsteg schicken: Mitglieder des Jugendgemeinderates Dossenheim, der Turnabteilung der TSG Germania Dossenheim, des Heidelberger Turnvereins, der Wohninitiative Feldwinkel in Dossenheim/Schwabenheimer Hof, Freizeitsportler, Teilnehmer der Cleanup-Gruppe Dossenheim und sogar eine Yoga-Lehrerin.

Wir haben uns über viele positive Rückmeldungen zur Modenschau gefreut und bedanken uns bei der Gemeinde für die Möglichkeit, die Modenschau im Rahmen der Dossenheimer Kerwe aufführen zu dürfen.

(Alexa Feuchtenberger, Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 2. September 2022

FAIR STEHT DIR!

#FAIRHANDELN für Menschenrechte weltweit

Ist da irgendetwas falsch geschrieben? Nein, ganz und gar nicht. Es handelt sich um das Motto der diesjährigen bundesweiten Fairen Woche vom 16. – 30. September 2022.

In vielen Städten, Gemeinden und Landkreisen werden in diesem Zeitraum Aktionen stattfinden, die sich alle um das Thema „Textilien“ drehen.

Worauf sollen diese aufmerksam machen?

Ökologische Probleme der traditionellen Textilproduktion

  • Hoher Wasserverbrauch und Pestizideinsatz
  • Meist nach wie vor unter Verwendung giftiger Chemikalien

Soziale Missstände

  • Ausbeuterische Kinderarbeit
  • Unzureichende Sicherheitsstandards
  • Viel zu niedrige Löhne
  • Häufig unwürdige Behandlung von Frauen, die etwa 80 % der Arbeitskräfte in der textilen Produktion darstellen

Und wie sieht es diesbezüglich im Fairen Handel aus?

Das Kernanliegen des Fairen Handels ist die Schaffung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen, etwa durch

  • höhere Erlöse für Produzent*innen
  • langfristige Handelsbeziehungen
  • Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Schutz der Umwelt

Mit diesen Forderungen richten sich die Organisationen des Fairen Handels an die Politik. Diese muss die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen und verbindliche Regelungen einführen. Ein wirksames Mittel ist die gesetzlich verankerte Schaffung transparenter Lieferketten nach deutschem und EU-Vorbild.

Schon vor Jahren haben Organisationen des Fairen Handels wie Fairtrade, GEPA, El Puente, Weltladen, Weltpartner, Globo, Naturland Fair, Fair for Life, die World Fair Trade Organisation u.a. das Heft selbst in die Hand genommen. Sie organisierten weltweit Kooperationen zwischen Herstellern und Abnehmern, in denen die Produktions- und Lieferbedingungen in der textilen Kette kontrolliert und zertifiziert werden.

Und was können wir Bürgerinnen und Bürger tun?

Wir können darauf achten, Textilien zu kaufen, die mit den entsprechenden Siegeln der o.g. Organisationen versehen sind.

Aber ist nachhaltig produzierte Kleidung nicht irgendwie langweilig und unmodern?

Lassen Sie sich vom Gegenteil überzeugen und besuchen Sie die Faire Modenschau im Rahmen der Dossenheimer Kerwe am 18.9.!

(Alexa Feuchtenberger, Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 12. August 2022

Sehr fröhlich!

Trotz des enorm heissen Wetters kamen viele Mitbürger*innen zum Internationalen Fest in Dossenheim. War es doch eine gute Gelegenheit, Neues zu entdecken und die Vielfalt der kulinarischen Angebote zu genießen. Die Initiative „Fairtrade Town Dossenheim“ hatte zusammen mit dem Weltladen „Brücke“ ein Zelt aufgebaut, in dem Faire Artikel wie Kaffee, Tee und Kekse angeboten wurden. Dazu gab es Info-Broschüren zum Fairen Handel. Zu unserer großen Freude, durften wir eine rege Nachfrage nach den angebotenen Limos erleben. Dabei war die Zitronen-Limo der ganz große Renner!

Immer wieder werden wir gefragt, wo es denn die Limo zu kaufen gibt. Dies ist derzeit leider nur auf folgenden Wegen möglich: Direktbestellung im Effata Fair-Handelshaus in Heidelberg (per mail: E-Mail schreiben; nur ganze Kästen mit 24 Flaschen, Lieferung nach Termin-Absprache), einzelne Flaschen und nach Vorbestellung auch ganze Kästen im Weltladen „Brücke“ (Öffnungszeit: samstags 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr; und mittwochs auf dem Wochenmarkt 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr). Wir bemühen uns darum, weitere Bestell- und Einkaufsmöglichkeiten zu organisieren.

Wir haben uns sehr gefreut, dass Bürgermeister Faulhaber auf dem Rundgang mit seinen Gästen an unserem Zelt Station machte. So durften wir Franziska Brantner  (Bundestagsabgeordnete, Die Grünen), Fadime Tuncer (Landtagsabgeordnete, Die Grünen) und Karl Lamers (ehem. Bundestagsabgeordneter, CDU) begrüßen und die Gelegenheit wahrnehmen, unser Interesse am Fairen Handel auszudrücken.

Bedanken möchten wir uns auch bei den Helfer*innen, die den Stand auf-, abgebaut und zwischendurch betreut haben: Klara Harbarth und Johanna Leisen vom Jugendgemeinderat, Jule Gramlich (Gemeinderätin, Freie Wähler, Mitglied im Steuerungskreis Fairtrade Town Dossenheim), Werner Roland (Freie Wähler), Stephanie Reitermann und Thomas Gutfleisch (Mitglieder im Steuerungskreis Fairtrade Town Dossenheim).

Es waren zwei fröhliche Tage mit wunderbaren Begegnungen!

Presseartikel Gemeindenachrichten, 23. April 2022

Heute möchten wir auf eine besondere Veranstaltung in der Fairtrade-Gemeinde Hirschberg hinweisen:

Ab Di, 26. April, und danach jeden Dienstag von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr im Café Grenzenlos, Hölderlinstraße 6 in Hirschberg gibt es einen Verkauf von Produkten aus Fairem Handel.

Zu einer Infoveranstaltung wird am 26.4. um 18:00 Uhr Birgit Lieber zu Gast sein. Sie ist seit Jahren Fairhandelsberaterin und als Eine-Welt-Promotorin im Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB) aktiv. Der DEAB wurde 1975 gegründet und ist das älteste entwicklungspolitische Netzwerk in Deutschland. (weitere Infos: www.deab.de)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 4. März 2022

Dossenheim – bald Fairtrade Town

Faire Bedingungen: warum sind sie so wichtig?

Ein paar Zitate werfen ein Licht auf mögliche Antworten.

„Ich finde es toll, dass die GEPA Genossenschaften in Kamerun und Sao Tomé unterstützt. Denn wenn sie faire Preise für ihre Arbeit bekommen, dann sind beide Seiten zufrieden und dann schmeckt´s doch einfach doppelt so gut!“

Celia Sasic, GEPA-Botschafterin und Europas Fußballerin des Jahres 2015, Deutschland

„Wenn man eine bewusste Wahl trifft, das zu unterstützen, was nachhaltig, gerecht und fair ist, dann spielt man schon eine politische Rolle bei der Gestaltung des Produktionssystems.“

Vandana Shiva, Trägerin des Alternativen Nobelpreises, Indien

 „Ein direkter Marktzugang mit fairen Preisen für unsere hochwertigen Produkte gibt uns als Bauern zum ersten Mal Selbstvertrauen und Hoffnung, uns in unserer Heimat eine lebenswerte Zukunft aufzubauen.“

Adolfo Alvarez Quispe, Präsident der Kooperative APECMU, Peru

„Der Handel sichert seine Marktmacht gerne durch Preissenkungen, die er nach unten weitergibt. Der Faire Handel schützt Bauern und Verarbeiter davor und garantiert ihnen Erlöse, die Kosten decken und Gewinne ermöglichen.“

Georg Schlickenrieder, Naturland Bauer vom Archehof Otterfing, Deutschland

 Die Zitate sind entnommen aus der Broschüre: „100% Fair – der Faire Handel in Deutschland“, (5. Auflage 2019/ 2020) herausgegeben von FFH – Forum Fairer Handel e.V.

Das Forum Fairer Handel organisiert u.a. jedes Jahr die bundesweite Faire Woche. Weitere Informationen unter www.forum-fairer-handel.de

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 29. Oktober 2021

Faire Woche – Gespräche beim Frühstück 2. Teil

Wie bereits angekündigt, wollen wir den Bericht über die Gespräche beim Fairen Frühstück am 11.9.21 fortsetzen.

Im vorigen Bericht haben wir die Prinzipien und Richtlinien des Fairen Handels beleuchtet. Sie bestehen aus 10 sog. Standards, die von allen Akteuren des Fairen Handels weltweit anerkannt und unterstützt werden. (s. Artikel in den GN v. 8.10.21).

Diese Standards wurden maßgeblich entwickelt und zusammengefasst von 2 globalen Netzwerken: Fairtrade International (FI) und der World Fair Trade Organisation (WFTO).

Warum gibt es denn nun diese vielen verschiedenen Kennzeichnungen, die auf den Produkten zu finden sind?

Die Antwort fällt eigentlich einfach aus: weil die Akteure des Fairen Handels seit ihrem Beginn in den 1970er Jahren unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben und deshalb unterschiedliche Vorgehensweisen favorisieren.

Grob gesprochen unterscheidet man heute im Fairen Handel Produktbezogene und Unternehmensbezogene Zertifizierungen. Sehr bekannt beispielsweise sind die Verpackungen mit einem kleinen blau-schwarzen Symbol und dem Wort „Fairtrade“ drunter. Hier handelt es sich um Produktbezogene Zertifizierungen, d.h. diese Produkte sind nach den Standards der FLO hergestellt und gehandelt. Die Organisation FLO – Fairtrade Labelling Organizations International – begleitet die interessierten Produzentenorganisationen (Kooperativen, Kleinbauern, etc.) und die beteiligten Vertragspartner, z. B. weiterverarbeitende Unternehmen und Handelspartner, darin, für die jeweiligen Produkte die Anforderungen des Fairen Handels zu erfüllen. Die Zertifizierungen selbst führt die Organisation FLO-Cert durch. Sie ist eine Tochtergesellschaft von FLO und als Zertifizierungsorganisation ISO 65 akkreditiert. Ganz wichtig ist den Organisationen, die Zusammensetzung des Produktes und die Herkunft seiner Bestandteile sowie seine Lieferkette transparent zu machen. (siehe u.a. www.fairtrade.de und www.flocert.net )

Die wohl bekanntesten Symbole für Unternehmensbezogene Zertifizierungen sind das GEPA-Logo und das von El Puente. Die Dachorganisation WFTO (World Fair Trade Organisation) vergibt diese Zertifikate an Unternehmen, deren sämtliche Geschäftsprozesse und alleiniger Unternehmenszweck auf die Förderung des Fairen Handels ausgelegt sind. Alle Produkte dieses Handels-Unternehmens müssen nach den Standards des Fairen Handels hergestellt und gehandelt werden. Die Überwachung der Einhaltung der Standards erfolgt durch die WFTO mit Hilfe von internem und externem Kontrollen. Darüber hinaus wird überwacht, ob sich das Unternehmen kontinuierlich verbessert. Auch hier wird das Ziel verfolgt, eine hohe Transparenz entlang der gesamten Lieferkette herzustellen. Gleichzeitig versucht die WFTO auf politischer Ebene weltweit Einfluss zu nehmen, um Handelsbedingungen langfristig zu verändern

(siehe u.a. www.gepa.de und www.wfto.com ).

Sowohl die WFTO als auch FLO-cert bieten den Mitgliedern der Lieferketten einschl. der Konsumenten an, Beschwerden bei angenommener oder erfahrener Verletzung der o.g. Standards des Fairen Handels zu dokumentieren und Verbesserung einzufordern.

(siehe www.wfto.com -> fairtrade accountability watch, www.flocert.net -> appeals, allegations, complaints).

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 8. Oktober 2021

Faire Woche – Gespräche beim Frühstück

Wie bereits berichtet, haben wir uns sehr über die positive Resonanz auf unser Frühstücksangebot und das Interesse an den Themen des Fairen Handels gefreut.

In den folgenden Artikeln, die in loser Folge in den kommenden Ausgaben der Gemeindenachrichten erscheinen werden, wollen wir auf die an uns gestellten Fragen noch einmal eingehen.

  1. Was bedeutet eigentlich „Fairer Handel“, was sind die Prinzipien und Richtlinien?
  2. Wodurch sind die Produkte erkennbar?
  3. Welche Zertifizierungen gibt es?
  4. Wie werden die Zertifizierungen kontrolliert?

Zu all diesen Fragen gibt es eine Fülle von Informationsmaterial, das wir hier nur ausschnittweise zitieren können. Vor allem geht es darum, allen Interessierten einen Einstieg zu erleichtern. Das Folgende ist lose zitiert aus der Einführungspräsentation über Fairen Handel. (Basispräsentation zu Fairtrade auf www.fairtrade-deutschland.de/ mediathek)

Vorweg ein Blick auf ein allgemeines und wiederkehrendes Problem.

Absolute oder extreme Armut bezeichnet nach Auskunft der Weltbank eine Armut, die durch ein Einkommen von etwa 1,90 US$ pro Tag gekennzeichnet ist. Auf der Welt gibt es etwa 900 Mio. Menschen, die von extremer Armut betroffen sind. Der Anteil von Menschen an der Weltbevölkerung, die in extremer Armut leben, hat zwischen 1990 und 2012 um 65% abgenommen und lag am Ende bei 12,8%.  Heute schätzt die Weltbank, dass der Anteil weiter abgenommen hat und bei ca. 10 % oder 702 Mio. Menschen liegt.

Der größte Teil der Menschen, die von absoluter Armut betroffen sind, lebt als kleinbäuerliche Familien auf dem Land.

Am Beispiel Kakao lässt sich eine zugrundeliegende strukturelle Problematik gut erkennen.

  • 5,5 mio Kleinbauern produzieren 90% der Kakao-Ernte
  • 3 Unternehmen verarbeiten 50% des Kakaos (Cargill, Olam und Barry Callebaut)
  • 5 Unternehmen tätigen 57% der Schokoladenverkäufe (Mars, Nestlé, Mondelez, Ferrero und Hershey´s)
  • Die Kakao-Produzenten erhalten etwa 4 – 5 % des Verkaufspreises der Schokolade

(Quelle: Euromonitor 2016; zitiert aus: Basispräsentation Fairtrade)

Fairtrade hat eine Welt zum Ziel, in der alle Kleinbäuerinnen und -bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter über existenzsichernde Lebensgrundlagen verfügen, ihre Potentiale entfalten und ihre Zukunft selbstbestimmt gestalten können.

Zur Erreichung des Ziels hat die World Fair Trade Organization (WFTO) 10 Prinzipien oder Standards festgesetzt, an denen die Fairtrade-Akteure ihr Handeln ausrichten sollen:

1: Chancen für wirtschaftlich benachteiligte Produzentinnen und Produzenten schaffen

2: Transparenz und Rechenschaftspflicht

3: Faire Handelspraktiken

4: Faire Bezahlung

5: Keine ausbeuterische Kinderarbeit, keine Zwangsarbeit

6: Verpflichtung zur Nichtdiskriminierung, Geschlechtergerechtigkeit und wirtschaftlichem empowerment von Frauen und Versammlungsfreiheit

7: Sicherstellung guter Arbeitsbedingungen

8: Förderung der Aus- und Weiterbildung

9: Förderung des fairen Handels

10: Schutz der Umwelt

Diese Standards sind in ausführlicher Formulierung konkretisiert. Sie stellen damit klare Handlungsanleitungen dar.  Wir werden darauf in den folgenden Beiträgen in den Gemeindenachrichten eingehen.

Die 10 Prinzipien oder Standards des Fairen Handels stellen einen Baustein dar, mit denen die Erreichung der unten genannten 8 der insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen besonders konkret unterstützt wird.

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 17. September 2021

Faires Frühstück“ auf dem Bahnhofsplatz Motto: „Zukunft fair gestalten“

Im Rahmen der Fairen Woche 2021, einer bundesweiten Aktion, lud die Initiative „Fairtrade Town Dossenheim“ am vergangenen Samstag zu einem „Fairen Frühstück“ ein. Zu probieren gab es Brotaufstriche aus Kakao und Nuss-Nougat, Tomate-Joghurt und Chili, sowie Kaffee, Limonade und Bananen. Alle Produkte aus fairem Handel.

Wir haben uns über die große positive Resonanz, die unsere Aktion erzeugt hat, sehr gefreut. Viele interessante Fragen, teils intensive Diskussionen über den fairen Handel zeugten von Interesse und Teilnahme vieler Bürgerinnen und Bürger.  Wir möchten uns dafür sehr herzlich bedanken. Auch Bürgermeister David Faulhaber beteiligte sich an den Gesprächen und unterstützte mit seiner Anwesenheit unser Anliegen, den Fragen und Problemen des fairen Handels mehr Aufmerksamkeit zu schenken.  Und natürlich haben wir uns sehr gefreut, dass viele die Gelegenheit wahrnahmen, Kaffee und Brote zu probieren.

All denen, die zum Zustandekommen beigetragen haben, möchten wir an dieser Stelle danken: der Bäckerei Bernauer für die gespendeten Brote, Frau Stauch dafür, dass wir in ihrem Kiosk den Kaffee kochen durften und der Gärtnerei Bastine für die Lieferung der fairen Bananen, die sie übrigens seit Langem im Sortiment führen. Besonderen Anklang fand das grafische Motiv, mit dem wir die Brottüten beklebt hatten, das Ulrike Kück aus Dossenheim für unsere Kampagne gestaltet hat.

Vielen Dank auch an den Welt-Laden „Brücke“, der es ermöglichte, dass Interessierte nach dem Probieren die gut schmeckenden Produkte gleich erwerben konnten.

Der Gemeinderat hat am 30. Juni 2020 einstimmig beschlossen, dass zur Unterstützung des fairen Handels der Titel „Fairtrade Town“ angestrebt wird. Fairtrade Towns fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene. Sie sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Akteuren und Akteurinnen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam und lokal für fairen Handel stark machen. In Deutschland gibt es zurzeit knapp 700 Fairtrade Towns. Dossenheim wird demnächst dazu kommen.

Text: Ulf Baus und Rainer Loos, Steuerungsgruppe Fairtrade Town Dossenheim.

Presseartikel Gemeindenachrichten, 10. September 2021

Hier nochmal die Info für alle Kurzentschlossenen:

Am Samstag, 11.9.2021, laden wir ein zu einem Fairen Frühstückvon 9:00 Uhr bis 12:00 Uhrauf dem Bahnhofsplatz in Dossenheim! Besuchen Sie uns und probieren Sie verschiedene Brotaufstriche, Kaffee, Limonade und Bananen. Alles aus fairer Produktion. Wir bieten auch Infos zu Fairem Handel und beantworten gern Ihre Fragen.

Das Motto der diesjährigen Fairen Woche lautet „Menschenwürdige Arbeit und nachhaltiges Wirtschaften“. Das Motto ist in Anlehnung an das Nachhaltigkeitsziel Nr. 8 der Vereinten Nationen gewählt. Die Faire Woche ist eine bundesweite Aktionswoche. Sie wird organisiert vom Forum Fairer Handel und wird unterstützt von Fairtrade Deutschland und dem Weltladen-Dachverband. Gefördert von „Brot für die Welt“, „Misereor“ und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 3. September 2021

Faire Woche 2021: Zukunft Fair Gestalten

Bundesweit werden während der „Fairen Woche“ vom 10.9. bis 24.9. 2021 viele Aktionen und Veranstaltungen dazu beitragen, dass der Begriff „Fairer Handel“ bekannter wird und „Faire Produkte“ Einzug erhalten in unser tägliches Leben.

In Dossenheimladen wir zu einem „Fairen Frühstück“ ein. Dort kann man verschiedene Brotaufstriche kennenlernen, Kaffee, Limo und ein Stück Obst aus Fairer Produktion genießen. Wann: am 11.9. ab ca. 09:00 Uhr bis ca. 12:00 Uhr, Wo: auf dem Bahnhofsplatz Dossenheim (neben Gemüsestand Bastine). Und das Beste: gleich daneben besteht die Möglichkeit, die probierten Produkte im Zelt des Weltladens „Brücke“ käuflich zu erwerben.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Was läuft sonst noch?

In Hirschberg/ Leutershausen:

  • am 12.9. Gottesdienst in der kath. Kirche mit Schwerpunktthema „Fairer Handel“,
  • am 19.9. um 11:00 Uhr im Olympia-Kino Leutershausen wird der Film gezeigt: „Make The World a Better Place – Fairtrade und die globalen Nachhaltigkeitsziele der UN“,
  • vom 10.9. bis 24.9. im Rathaus Ausstellung zum Thema „Agrarökologie“.

Hier noch ein Zitat aus dem Grußwort des Bundesministers für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dr. Gerd Müller (CSU) zur Fairen Woche 2021: „Die Faire Woche trifft einen Nerv: immer mehr Menschen erkennen, dass es auf den Schutz und die Perspektive der Schwächsten in unseren Lieferketten ankommt. Menschwürdige Arbeit ist ein Menschenrecht. Und sie ist zentrales Anliegen der Vereinten Nationen und ihrer 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung aller Menschen auf allen Kontinenten. Fairer Handel ist also ein wichtiger Baustein für eine gerechte Globalisierung.“ Zur Website

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 27. August 2021

Faire Woche 2021: Zukunft fair gestalten – fairhandeln für Menschenrechte weltweit

September 2020: im Rahmen einer schönen Zu-Fuß-Rallye durch Dossenheim wurden Infos und Eindrücke zu Problematik und Handlungsmöglichkeiten zu Fairem Wirtschaften vermittelt. Die Resonanz der Teilnehmenden war sehr positiv.

In September 2021 wollen wir das Augenmerk darauf richten, die fairen Produkte auch einmal zu probieren.

Deshalb laden wir alle Bürgerinnen und Bürger aus Dossenheim (und Umgebung) zu einem „Fairen Frühstück“ ein. Wann: 11.9.2021, von ca. 09:00 Uhr bis ca. 12:00 Uhr. Wo: Bahnhofsplatz (neben Marktstand Bastine). Was wird zu probieren sein: verschiedene Brotaufstriche, Kaffee, Limonade, Obst. 

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

In seinem Grußwort zur Fairen Woche 2021 schreibt der Bundesminister für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dr. Gerd Müller: „…Jeden Tag beeinflussen wir als Verbraucherinnen und Verbraucher durch unsere Kaufentscheidungen das Leben von Menschen in anderen Teilen der Welt. Wer im Supermarkt zur Billig-Schokolade greift, nimmt in Kauf, dass rund zwei Millionen Kinder weltweit auf Kakaoplantagen ausgebeutet werden – mit steigender Tendenz. Wer glaubt, jedes Jahr ein neues Smartphone zu brauchen, muss wissen, dass Vierjährige in den Kobalt-, Gold- und Coltan-Minen des Kongo diese Rohstoffe aus Gesteinen kratzen.

Die Prinzipien des Fairen Handels zeigen, wie es anders geht. Die Faire Woche öffnet uns die Augen für Ursache und Wirkung von Ausbeutung – und für wirksame Gegenmittel. Denn unser persönliches Handeln wirkt global. …“. Zur Website

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 14. Mai 2021

Buchempfehlung: Agenda 2030: Wo steht die Welt? 5 Jahre SDGs (Nachhaltigkeitsziele) – eine Zwischenbilanz

Hrsg.: Global Policy Forum, 224 Seiten, € 5,00

Um es gleich vorweg zu sagen: in diesem Buch steckt eine Fülle an statistischem Datenmaterial, welches hervorragend grafisch aufbereitet wurde. In den einzelnen Kapiteln wird der Zustand unserer Welt betrachtet aus der jeweiligen Perspektive der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

Hintergrund: im September 2015 haben 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen ein gemeinsames Dokument unterzeichnet, in dem 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Welt festgehalten sind. In einer gemeinsamen Deklaration sprechen die Regierungen von einer „äußerst ambitionierten und transformativen Vision“ und erklären:

„Diese Agenda ist von beispielloser Reichweite und Bedeutung. Sie wird von allen Ländern akzeptiert und ist auf alle anwendbar, unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Realitäten, Kapazitäten und Entwicklungsstufen der einzelnen Länder und unter Beachtung der nationalen Politiken und Prioritäten. Ihre Ziele und Zielvorgaben sind universell und betreffen die ganze Welt, die entwickelten Länder wie die Entwicklungsländer.“

In dem Buch wird jedes der Ziele einschl. vieler Unterziele erläutert, Maßnahmen zu seiner Erreichung auf nationalen und internationalen Ebenen erläutert und die bisherigen Ergebnisse und Fortschritte statistisch dokumentiert.

Die Themen sind sehr anschaulich aufbereitet, den Lesenden wird ein Einblick in die Komplexität der Probleme ermöglicht. Es wird Verständnis geweckt für die ganz unterschiedlichen Voraussetzungen, mit denen einzelne Länder und Regionen ihre Aktionen gestalten. Es wird aber auch deutlich, wie wichtig die Verfolgung der Ziele ist, wie sehr wir alle dabei aufeinander angewiesen sind und uns unterstützen können.

Fazit: sehr lesenswert!

Demnächst auch erhältlich in der Bücherei Dossenheim!

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 30. April 2021

Die Faire Rallye 2020 – Station Nr. 6: Die Belohnung

Nach den vielen Informationen zu Fairem Handel bei der Station Nr. 5 war die Faire Rallye fast beendet. Die Teilnehmer*innen waren gebeten, noch einmal alles auf sich wirken zu lassen und zu reflektieren. Schön war die Rallye, interessant, informativ, anregend. Was tun mit den gewonnenen Erkenntnissen?

„Global denken – lokal handeln!“ Aber wie?

Den Teilnehmer*innen wurden ein paar Vorschläge unterbreitet, u.a.: im Welt-Laden „Brücke“ helfen, sich bei den lokalen Initiativen für Nachhaltigkeit melden, bei der Initiative „Fairtrade Town Dossenheim“ mithelfen.

Und worin bestand die Belohnung – die Station Nr. 6?

Die Teilnehmer*innen waren eingeladen, sich entweder bei Buchhandlung Worring oder im Café Simon & Bearns eine kleine Schokolade und einen oder zwei Schoko- oder Früchteriegel abzuholen. Die Schokoladen, natürlich aus fairer Produktion, waren gestiftet worden vom Verband Metropolregion Rhein-Neckar, die Früchte- und Schokoriegel von GEPA waren über eine Spende des BdS Dossenheim finanziert. Hierfür möchten wir uns auch an dieser Stelle nochmals ganz herzlich bedanken. Auch vielen Dank an die beiden aufgeführten Geschäfte, die sich bereit erklärt hatten, die Austeilung der Belohnungen zu übernehmen. Buchhandlung Worring hatte zur Fairen Woche 2020 eigens das Schaufenster thematisch dekoriert. So konnte man Anregungen für weiterführende Literatur zum Fairen Handel und für kleine Geschenke erhalten.

Was passiert in diesem Jahr? Die Faire Woche 2021 wird stattfinden vom 10. – 24.9.2021. Viele lokale, regionale und bundesweite Veranstaltungen sind in Vorbereitung. Zentrales Thema wird sein: “Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“. Dieses Thema entspricht dem Nachhaltigkeitsziel Nr. 8 der Agenda 2030 der Vereinten Nationen.

Unsere Planung in Dossenheim ist noch offen. Wer Ideen hat und Lust, mitzugestalten, ist herzlich willkommen. Gerne per email melden unter E-Mail schreiben.

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 16. April 2021

Die Faire Rallye 2020 – Station Nr. 5: Fairer Handel allgemein

Langsam neigt sich die Rallye ihrem Ende entgegen. Die Teilnehmer*innen waren gebeten, zur vorletzten Station zu gehen. Die Station Nr. 5 war der Eine-Welt-Laden „Brücke“ hinter der katholischen Kirche. Auf dem Weg dahin konnte man in Ruhe das bisher Erlebte und Erfahrene aus den vorangegangenen Stationen überdenken. Und mit diesem Wissen erschließt sich die Bedeutung des etwas unscheinbar wirkenden Welt-Ladens auf sehr interessante Weise.

Das Folgende ist zusammengestellt aus: www.weltladen.de. In Deutschland gibt es rund 900 Weltläden, europaweit 2500. Die ersten Weltläden sind zu Beginn der 1970er Jahre entstanden. Die Arbeit der Weltläden besteht im Wesentlichen aus drei Bereichen:

  1. Als Fachgeschäfte des Fairen Handels fair gehandelte Produkte anzubieten – überwiegend Kaffee, Tee, Schokolade, sowie Schmuck, Lederwaren und ein wachsendes Angebot an Textilien. Rund 70% der Lebensmittel werden darüber hinaus biologisch angebaut.
  2. Informations- und Bildungsangebote, um Jugendliche und Erwachsene zu einer kritischen Auseinandersetzung mit globalen Zusammenhängen des Welthandels anzuregen. Der Weltladen in Heidelberg beispielweise bietet verschiedene Unterrichtsmaterialien für Schulen an.
  3. Politische Kampagnenarbeit, um Aufmerksamkeit auf Missstände im internationalen Handel zu richten und Forderungen zu formulieren an Entscheidungsträger*innen auf kommunaler, nationaler und EU-Ebene.

Seit 1975 gibt es einen Welt-Laden-Dachverband, zu dessen Aufgaben es gehört, die Lieferanten zu überprüfen, die Mitarbeitenden zu qualifizieren sowie das Profil der Weltläden und ihre Glaubwürdigkeit abzusichern.

Laut „Wikipedia“ hat der Weltladen-Dachverband ein Jahresbudget von rund 1 Mio. Euro. Die Mittel setzen sich u. a. zusammen aus den Beiträgen der Mitglieder, dem Erlös aus dem Verkauf der Bildungs- und Informationsmaterialien, Projektmitteln der Kooperationspartner sowie Zuschüssen, in erster Linie vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklungsowie den kirchlichen Hilfswerken Brot für die Welt und Misereor.

Der Weltladen in Dossenheim „Brücke“ existiert seit 23 Jahren. Seine Entstehungsgeschichte ist in einem sehr lesenswerten Artikel von Inge und Alfons Pfeifer beschrieben, den wir in den GN v. 24.7.2020 veröffentlicht haben (s. www.dossenheim.de -> Umwelt & Wirtschaft -> Fairtrade Town -> Presse). Die „Brücke“ lädt jeden Samstag von 10h00 bis 12h00 zum Einkauf, ein reduziertes Sortiment wird außerdem häufig mittwochs auf dem Markt in Dossenheim von 10h00 bis 12h00 angeboten sowie häufig in beiden Kirchen sonntags nach den Gottesdiensten.

In der Rallye bestand an dieser Station die Aufgabe für die Teilnehmer*innen darin, herauszufinden, von wie vielen verschiedenen Lieferanten eine größere Anzahl kakao-basierter Produkte in der „Brücke“ stammen. Korrekte Antwort: 2, nämlich von GEPA und El-Puente.

Damit entstand bereits ein Vorgeschmack auf die 6., die letzte Station der Rallye, über die wir das nächste Mal berichten.

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 9. April 2021

Die Faire Rallye 2020 – Station Nr. 4: Nachhaltige Ernährung

Um die Station Nr. 4 der Nachhaltigen Rallye zu erreichen, brauchten die Teilnehmer*innen von der Station Nr. 3 – Änderungsschneiderei Flore – praktisch nur über die Straße zum Einzelhandelsgeschäft Nah und Gut Edeka Weismehl zu gehen. Die Station war bewusst so gewählt, denn hier gab es einiges zu entdecken, womit das Thema „Nachhaltige Ernährung“ beleuchtet werden konnte.

Zunächst ein paar Hintergrundinfos. Es besteht ein einfacher Zusammenhang zwischen unserer Ernährung und dem Weltklima, der durch den Verbrauch von Energie und Wasser bestimmt wird. Laut Weltklimarat der Vereinten Nationen verursacht die gesamte Lebensmittelerzeugung vom Acker bis auf den Teller weltweit bis zu 37 % der Emissionen von Treibhausgasen (also Kohlenstoffdioxid, Methan und Lachgas). Das ist fast so viel wie der gesamte Strom- und Heizungssektor. (zitiert nach INKOTA – Infoblätter Welternährung Dez. 2020). Im Einzelnen gibt es natürlich Unterschiede: 1 kg Rindfleisch verursacht zu seiner Erzeugung etwa 14 Kilogramm Kohlendioxid-Ausstoß, 1 kg regional und saisonal verfügbares Gemüse etwa 0,2 bis 0,3 kg. Weltweit wird ein Drittel der Getreideflächen für die Produktion von Tierfutter verwendet. Allein das von Deutschland importierte Soja für Tierfutter benötigt eine Anbaufläche, die der Größe der Schweiz entspricht.

Zurück zur Rallye. Dankenswerterweise konnten wir im Schaufenster von Edeka Weismehl 3 Infoblätter aufhängen, die den Teilnehmer*innen die o.g. Zusammenhänge tiefergehend erläuterten. Zusätzlich wurde dargelegt, dass regional und saisonal angebaute Lebensmittel im Gegensatz zu importierten Lebensmitteln meist eine höhere Qualität aufweisen: sie werden zum idealen Reifepunkt geerntet und verlieren keine Inhaltsstoffe durch lange Transportwege. Ein enges Verhältnis von Erzeugung, Verarbeitung, Vermarktung und Konsum schafft Transparenz und Vertrauen. Regionale Wirtschaftskreisläufe werden gestärkt.

Die Teilnehmer*innen waren dann aufgefordert, die bei Edeka Weismehl im Geschäft ausgewiesenen lokalen, regionalen und saisonalen Gemüsesorten zu notieren.

(Ulf Baus)

  • Presseartikel Gemeindenachrichten, 26. März 2021

Presseartikel Gemeindenachrichten, 26. März 2021

Die Faire Rallye 2020 – Station Nr. 3: Nachhaltiger Konsum

Die Station Nr. 3 der Fairen Rallye 2020 durch Dossenheim beinhaltet das Thema „Nachhaltiger Konsum“. Zur Einführung auf das Thema waren die Teilnehmer gebeten, zur Änderungsschneiderei Flore zu gehen. Das Geschäft war damals in der Hauptstraße angesiedelt. Ein schönes Schaufenster lud ein, näher zu treten.

Was hat nun eine Änderungsschneiderei mit nachhaltigem Konsum zu tun? Was ist eigentlich „Nachhaltiger Konsum“? Ein kleines Ratespiel auf der App bittet die Teilnehmer*innen, folgende Begriffe in eine Reihe mit steigender Priorität zu ordnen:  a) Gebraucht kaufen, b) Selbermachen, c) Reparieren, was man hat, d) Neu kaufen, e) Tauschen/ Verschenken, f) Nutzen, was man hat, g) Ausleihen. Nach welchen Kriterien kann man diese Tätigkeiten priorisieren? Ist „Selbermachen“ nachhaltiger als „Nutzen, was man hat“? Ist „Neu Kaufen“ von fair produzierten Textilien etwa weniger nachhaltig als „Verschenken“ getragener, konventionell hergestellter Kleider? Das Schöne an dem Spiel ist, dass man sich dabei sehr konkret vor Augen führt, welche Möglichkeiten in Dossenheim bereitstehen: beispielsweise gibt es regelmäßig Bücher-Flohmärkte in der Gemeindebücherei. Dort kann man seine gelesenen Bücher abgeben und von anderen gelesene mitnehmen. Es gibt auf dem Rathausplatz eine ausgediente Telefonzelle, aus der man sich 24Std./ 7 Tage Bücher mitnehmen kann oder welche zum Verschenken hinstellen kann. Es gibt in Dossenheim mehrere Änderungs-/ Reparaturschneidereien, eine Schuhmacherwerkstatt, Carsharing-Angebote, Mietfahrrad-Angebote, eine Kleiderkammer zum kostenlosen Mitnehmen oder auch Abgeben von getragener, aber noch tragbarer Kleidung. Eigentlich gehören auch die Hofläden für landwirtschaftliche Produkte zum nachhaltigen Konsum. Diese werden wir jedoch in dem Bericht über die Station Nr. 4 der Nachhaltigkeits-Rallye gesondert ansprechen.

Wer Interesse hat, sich zu informieren, was in der MetropolregionRhein-Neckar an Möglichkeiten zu nachhaltigem Konsum bereits existiert, sei an dieser Stelle auf das sehr informative Portal Delta 21 hingewiesen. Der Name ist nicht zufällig gewählt. Delta 21 steht in Beziehung zur sog. Lokalen Agenda 21. Dieses von 178 Mitgliedsstaaten der UNO bereits 1992 verabschiedete Handlungsprogramm zur nachhaltigen Entwicklung zielt darauf, dass „die Beteiligung und Mitwirkung der Kommunen ein entscheidender Faktor bei der Verwirklichung der in der Nachhaltigkeits-Agenda enthaltenen Ziele“ ist. „Global denken – lokal handeln“.

Schauen Sie doch mal rein ins delta21!

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 19. März 2021

Die Faire Rallye 2020 – Station Nr. 2: Faire Beschaffung – Teil b)

Die Faire Rallye 2020 – Station Nr. 2: Faire Beschaffung – Teil b

Wie angekündigt setzen wir heute den Bericht über die Stationen der Fairen Rallye 2020 fort mit dem zweiten Teil der Station Nr. 2: Faire Beschaffung – Fokus öffentliche Beschaffung von Berufsbekleidung.

Bund, Länder und Kommunen in Deutschland betätigen ein Gesamteinkaufsvolumen von etwa € 350 Mrd./Jahr. Darin sind u. a. Einkäufe für Textilien in Höhe von etwa € 500 Mio. enthalten. (Schätzung von Femnet e. V., s.a. www.femnet.de.) In der Station Nr. 2 der Fairen Rallye führt ein weiteres Video auf das Thema Faire Beschaffung bei Berufsbekleidung (Uniformen, Sicherheitskleidung, u. a.).

Hintergrund: Die Lieferkette der Textilindustrie ist sehr komplex. Die Ursache hierfür liegt in der Anzahl der unterschiedlichen technischen Schritte, die zur Herstellung von Textilien notwendig sind. Diese Schritte sind häufig in verschiedenen Unternehmen und unterschiedlichen Ländern angesiedelt. Vereinfachend aufgezählt sind folgende Schritte notwendig (am Beispiel Baumwolle): 1.) Anbau und Ernte des Rohstoffs, 2.) Weiterverarbeitung des Rohstoffs, z. B. Reinigung, 3.) Spinnen = Herstellung von Garn, 4.) Weben/Stricken, 5.) Färben/Bedrucken/Veredeln, 6.) Konfektionierung = Nähen, 7.) Vertrieb und 8.) Nutzung. Seit vielen Jahren werden die Herstellungsschritte 1.) – 6.) in Länder mit extrem niedrigen Löhnen ausgelagert. Dies betrifft Arbeitende in Ländern Osteuropas, aber auch in Afrika, Asien und Südamerika.

Die Organisation Femnet e. V. hat die Situation von Näherinnen in vielen Fabriken weltweit untersucht. In ihrem Video berichten sie exemplarisch von der Situation der Frauen in einer Fabrik für Sicherheitsbekleidung in Tunesien. In dem sehr empfehlenswerten Video erzählen die Frauen von ihren Schwierigkeiten im Kampf für existenzsichernde Löhne, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und das Recht auf Bildung von Arbeitnehmer*innenvertretungen. Obwohl diese Rechte, die von der Internationalen Arbeitsorganisation ILO ausgearbeitet wurden, in 187 Unterzeichner-Staaten gelten, werden sie häufig in der Praxis ignoriert. Beispielsweise werden auf staatlicher Seite Minimallöhne festgesetzt, die jedoch nicht existenzsichernd sind. Natürlich kann man sich von außen nur schwer in diese Auseinandersetzungen einmischen. In dem Video wird aber auch gezeigt, wie beispielweise der Landkreis Fürth in Bayern durch faire Beschaffungsmaßnahmen bereits in der Ausschreibung die Anliegen der Frauen unterstützt. (s. www.femnet.de -> Materialien und Medien -> Videos -> „Gute Arbeit Fairbindet“)

Der von der Bundesregierung vorgestellte Entwurf für ein Lieferkettengesetz könnte ebenfalls eine sinnvolle Maßnahme sein, der extremen ökonomischen Ungleichheit und Ungerechtigkeit zwischen den „Produzenten“ und den „Konsumenten“ entgegenzuwirken.

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 12. März 2021

Die Faire Rallye 2020 – Station Nr. 2: Faire Beschaffung – Teil a)

In der Ausgabe Nr. 9 der Gemeindenachrichten haben wir über die Faire Rallye 2020 in Dossenheim im Überblick berichtet und sind detailliert auf das Thema der Station Nr. 1 der Rallye eingegangen: „Das Gute Leben“.

Heute berichten wir über das Thema der Station Nr. 2: „Faire Beschaffung“.

Da dieses Thema recht umfänglich ist und viele wichtige Informationen und unterschiedliche Aspekte enthält, werden wir heute nur über einen Teil des Themas berichten, quasi Station Nr. 2 a). Über den Teil „2 b)“ werden wir in der kommenden Ausgabe berichten.

Eingeleitet wurde die Station am Rathaus mit einem kurzen Videogruß von Bürgermeister David Faulhaber. Darin drückt er seine Freude über das allgemeine Interesse am Thema „Fairtrade Town“ aus, das gerade in Dossenheim auf einer langjährigen Tradition aufbauen kann. Etliche Dossenheimer Bürger*innen sind seit bereits 30 Jahren im Fairen Handel aktiv. Die Initiative dafür bildete sich in der katholischen Kirche über eine Partnerschaft mit der Gemeinde Churin in Peru. Kunsthandwerk sowie Kaffee aus Peru und viele fair gehandelte Lebensmittel wurden und werden in Dossenheim verkauft, der Erlös an die Partnergemeinde gespendet. Hierüber haben Inge und Alfons Pfeifer im vergangenen Jahr einen lesenswerten Artikel veröffentlicht. Vor 23 Jahren wurde dann der Eine-Welt-Laden „Brücke“ mit der heutigen Adresse Schlüsselweg 5 gegründet.

Bürgermeister David Faulhaber betonte in der Videobotschaft, wie wichtig verlässliche Partnerschaften und solidarisches Verhalten seien und erläuterte, dass auch der Gemeinderat mit Aktionen und Beschlüssen den Fairen Handel unterstützt. So wurde beschlossen, dass bei Sitzungen des Rates und der Ausschüsse Fairtrade-Limonade angeboten wird,im Büro des Bürgermeisters Fairtrade-Kaffee und Fairtrade-Kekse angeboten werden, bei Veranstaltungen wie Seniorenweihnachtsfeier, Bürgermeistergespräche auf dem Wochenmarkt u. a. Fairtrade-Kaffee angeboten wird.

Das mag als kleine Schritte erscheinen, bedeutet aber für alle in der Lieferkette beteiligten Unternehmen eine solide, verlässliche Unterstützung und langfristige Beziehung. Gemäß den Richtlinien für den Fairen Handel bedeutet dies für die Partnergemeinden die Chance, mit den Erlösen in Schulen, Krankenhäuser und weitere kommunale Einrichtungen zu investieren.

Im kommenden Artikel werden wir über weitere Aspekte der Fairen Beschaffung berichten.

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 5. März 2021

Die Faire Rallye 2020 – was lief da eigentlich?

Im September 2020, während der „Fairen Woche“, fanden in Heidelberg, Mannheim, Weinheim, Hirschberg, Schriesheim und Dossenheim App-geführte sog. „Faire Rallyes“ statt. Ein Organisationskomitee unter der Leitung des Eine-Welt-Zentrums in Heidelberg hatte die App ausgearbeitet. Bei den Rallyes sollten in jeder Gemeinde sechs thematisch gleichlautende Stationen angelaufen werden, wobei die Themen in jeder Gemeinde spezifisch beleuchtet werden sollten.

Wir berichten hier in loser Folge über die spezifischen Stationen der Rallye in Dossenheim. Heute Station Nr. 1: Thema: Das Gute Leben.

Das Konzept des „Guten Lebens“ beschreibt die Vision einer solidarischen Lebensweise, in der die Menschenrechte geachtet, die Grundbedürfnisse aller Menschen befriedigt und ein respektvoller Umgang mit der Natur gelebt wird. Damit wird sehr klar ausgedrückt, dass „Gutes Leben für Alle“ „nicht auf Kosten anderer“ gehen kann. Eine solidarische Lebensweise, die nicht nur das Miteinander von Menschen prägt, sondern auch von Unternehmen, Institutionen und Nationen. (Zit. nach: Das Gute Leben für Alle, s. unten.)

Treffpunkt für dieses Thema war das große Plakat auf dem Rathausplatz in Dossenheim. Hier waren die Teilnehmer*innen gebeten, auf einer Tafel folgenden Satz zu ergänzen: „Gutes Leben ist für mich…“

Folgende Satz-Ergänzungen seien hier beispielhaft aufgeführt:

…wenn man zufrieden und glücklich ist

…wenn man ein sicheres und friedliches Umfeld hat

…wenn ausreichend seine Grundbedürfnisse gedeckt sind

…wenn man Menschen in seinem Umfeld hat, die für einen da sind

…gesund und glücklich sein

…eine glückliche und gesunde Familie

…mit mir und meinen Mitmenschen in Frieden sein

… wenn Du Deine Liebste bei Dir hast.

Soweit einige Stimmen aus Dossenheim.

Ein weiteres Zitat soll verdeutlichen, wie nahe wir uns Menschen sein können, die weit weg von uns in völlig anderen Lebensverhältnissen wohnen und arbeiten: „Zu einem guten Leben gehören für mich Gesundheit, Sicherheit und das Gefühl‚ dazuzugehören. All das gibt mir die Kooperative.“ (Rene Marinus, Export-Managerin bei der Rooibos-Kooperative Heiveld in Südafrika, zitiert aus: Infoblatt zur Fairen Woche 2020, Forum Fairer Handel e. V., Herausgeber)

Wer das Thema gern vertiefen möchte, sei beispielhaft auf folgende Literatur hingewiesen: Das Gute Leben für Alle – Wege in die solidarische Lebensweise

  1. L. A. Kollektiv (Hrsg.), Oekom Verlag, Gesellschaft für oekologische Kommunikation mbH, München

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 12. Februar 2021

Buchtipp

Zum Thema „Fairer Handel“ gehört im Hintergrund auch das Thema „Nachhaltigkeit“. Und das fängt schon bei der Erziehung der Kinder an. Darauf hatten wir bereits in der Ausgabe der Gemeindenachrichten Nr. 50/2020 mit dem Buch „Unsere Kita ist fair: nachhaltig, ökologisch, vielfältig“ aufmerksam gemacht. Der Freundeskreis der Gemeindebücherei hat ein weiteres Buch hierzu erworben, das in der Bücherei ausgeliehen werden kann: „Nachhaltigkeit entdecken, verstehen, gestalten: Kindergärten als Bildungsorte nachhaltiger Entwicklung“. Der Band ist als Taschenbuch beim „verlag das netz“ erschienen (2013, 19,90 Euro, ISBN-13: 978-3868920802). Wir empfehlen es den Dossenheimer Einrichtungen.

„Nachhaltigkeit entdecken, verstehen, gestalten – wie kann das im Kindergarten gelingen? Gemeinsam hinter, neben und unter die Dinge des Alltags schauen, Zusammenhänge erforschen. Darüber nachdenken, wie wir heute und in Zukunft leben und mit Natur und Umwelt umgehen wollen, das sind zum Beispiel Gelegenheiten in jeder Kita.“ – so schreiben die Herausgeber in dem Fachbuch.

Text: Rainer Loos

Presseartikel Gemeindenachrichten, 5. Februar 2021

Das Lieferkettengesetz – ein notwendiger Schritt, um Menschenrechte und Umweltschutz zu verwirklichen!?

Deutsche Unternehmen verletzen in ihren weltweiten Geschäften immer wieder grundlegende Menschenrechte und/oder schädigen die Umwelt. Doch freiwillig ändern viele Unternehmen ihre Geschäftspraktiken nicht, weshalb nun viele Bürgerinnen und Bürger in Deutschland ein Lieferkettengesetz fordern. Doch was genau beinhaltet dieses Gesetz, von wem wird es unterstützt, und ist es die Lösung für das Problem?

Die Initiative Lieferkettengesetz wurde 2019 gegründet. Sie besteht aus einem Bündnis aus Menschenrechts-, Entwicklungs- und Umweltorganisationen, Gewerkschaften und kirchlichen Akteuren, wie z.B. Brot für die Welt, Misereor, BUND und Greenpeace. Sie fordern, dass ein Lieferkettengesetz Unternehmen verpflichtet, Menschenrechts- und Umweltschutzvorgaben einzuhalten. Dies soll durch staatliche Behörden kontrolliert werden. Kommt es zu Verstößen, sollen Sanktionen verhängt werden können. Zudem soll es eine zivilrechtliche Haftung geben. Das bedeutet, dass Menschen aus anderen Ländern vor deutschen Gerichten Schadensersatz einklagen können, wenn in diesen Ländern keine Sorgfaltsmaßnahmen ergriffen wurden. Die Initiative möchte, dass das Gesetz für Unternehmen ab 500 Mitarbeitenden gilt. Eine Umfrage der Initiative im Jahr 2020 ergab, dass 75% der deutschen Bevölkerung ein solches Gesetz befürworten würden. Doch leider kam es noch nicht zu einem Gesetz, da es auch Politiker gibt, die sich dagegen aussprechen, wie zum Beispiel Wirtschaftsminister Altmaier. Die Gegner sind der Meinung, dass deutsche Unternehmen durch ein Gesetz im internationalen Wettbewerb benachteiligt sein könnten. Woraufhin allerdings die Befürworter sagen, dass die Unternehmen, die Menschenrechte und Umweltschutz achten, aktuell in einem Wettbewerbsnachteil stehen. Ein weiteres Argument der Gegner ist, dass die Unternehmen durch die Corona-Pandemie schon genug geschwächt sind, um sich jetzt auch noch um Menschenrechtsvorgaben zu kümmern. Auf der anderen Seite muss man aber erkennen, dass sich die Lage an den einzelnen Stationen vor Ort durch die Pandemie auch noch deutlich verschlechtert hat, da es teilweise zu Lohnausfall aufgrund von Stornierungen der Arbeitsaufträge kam. Somit wäre ein Gesetz also noch dringender. Um sich für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz einzusetzen, kann jeder von uns einen ersten Schritt tun. Auf der einen Seite kann man die Initiative Lieferkettengesetz unterstützen, indem man beispielsweise bei ihrer Email-Aktion gegen die Blockade von Peter Altmaier mitmacht. Oder man beginnt damit, darauf zu achten, was man einkauft. In vielen Supermärkten gibt es nun auch Fairtrade-Produkte, die man an ihrem Siegel erkennen kann. Außerdem gibt es Eine-Welt-Läden, wie die „Brücke“ an der katholischen Kirche. Und auch die längere Nutzung von beispielswiese Handys oder Kleidern trägt dazu bei, Menschenrechts- und Umweltschutzaktivitäten zu unterstützen.

Quellen:

(Leonie Lang)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 22. Januar 2021

Buchtipp

Zum Thema „Fairer Handel, Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ hat der Freundeskreis der Gemeindebücherei ein weiteres Buch zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erworben, das in der Bücherei ausgeliehen werden kann: „Every Day for Future: 100 Dinge, die du selbst tun kannst, um das Klima zu schützen, nachhaltig zu leben und die Natur zu bewahren“ – ein klein-formatig und handliches Taschenbuch mit vielen konkreten Infos und Tipps. Erschienen im frechverlag 2019, Euro 7,99, ISBN-13: 978-3772471728, Lesealter: 10-12.

Hier eine kleine Auswahl der Themen: Regional & saisonal einkaufen, Unverpackt und lose, Einmal nachfüllen, bitte!, Lass frische Luft rein!, Bye-bye, Stand-by!, Mit dem Rad ist’s cooler, Bunte Wiesen für die Bienen, Sorgsam mit Dingen umgehen usw. Tipp: Jeden Tag ein Tipp lesen und an 365 Tagen praktizieren.

Text: Rainer Loos

Presseartikel Gemeindenachrichten, 20. November 2020

Produkte aus „Fairem Handel“ in Dossenheim

Wo in Dossenheim kann ich Produkte aus „fairem Handel“ kaufen? Was zeichnet sie aus? Die „Initiative Fairtrade Town“ stellt Orte und Produkte in loser Folge vor. Heute: der Eine-Welt-Laden „Die Brücke“, Schlüsselweg 5, an der katholischen Kirche, und in der Regel mittwochs auf dem Markt am Rathausplatz. Produkt: Vollmilchschokolade.

GEPA fair +: neu: Choco 4 Change – eine Vollmilchschokolade (37 % Kakao), rundum fair mit fairer Milch

  • 0 % ausbeuterische Kinderarbeit
  • 0 % Alufolie, Innenwickel kompostierbar
  • 0 % Sojalecithin
  • 0 % Gentechnik
  • 20 Cent pro Tafel für Klimaprojekte in Tansania (Ofenprojekt) und Sao Tome (Aufforstungsprojekt)
  • 100 % faire Zutaten: Kakao, Zucker, faire Bio-Milch aus Deutschland
  • 100 % bio
  • 100 % transparente Lieferkette
  • Preis: 2,– € (100 g) – davon erhalten z. B. die Erzeuger 33 %,
  • Erlös für Churin/Chiuchin mit Padre Wilfredo Woitschek 25 %
  • mehr auf www.gepa.de

Nachdenken – Umdenken – Handeln: 365 Tage lang!

  • Mutige Ideen verändern die Welt
  • Ein Stück für dich, ein Stück fürs Klima
  • Fairer Handel ermöglicht z. B. Kindern den Schulbesuch und
  • gibt ihnen Zukunftschancen.

Text: Thomas Gutfleisch und Rainer Loos

Presseartikel Gemeindenachrichten, 13. November 2020

Buchtipp: „Fair einkaufen – aber wie?“

Dieses Buch (6. erweiterte, aktualisierte und überarbeitete Neuauflage 2019, ISBN 978-3-95558-259-3, Euro 32,90) kann in der Gemeindebücherei ausgeliehen werden! Es wurde auf Wunsch des Freundeskreises der Bücherei erworben.

Der „Faire Handel“ bietet die Möglichkeit, Menschenrechte und Nachhaltigkeit zu unterstützen. Verbraucher/innen finden hier alles, um sich zu orientieren: ausführliche Hintergrundinfos über den Fairen Handel, über Faire Mode, Faire Geldanlagen, Faire Elektronik und Faires Reisen. Außerdem bietet das Buch jede Menge Adressen, Weblinks, Literaturempfehlungen und Einkaufstipps. Ebenso enthalten: Hintergrundinformationen zu Herstellungsprozessen und kritischen Warenprüforganisationen oder der Herkunft von Begriffen wie Nachhaltigkeit. Es ist sowohl ein nützliches Nachschlagewerk als auch bestens geeignet zum Einstieg in die Thematik „Fairer Handel“.

Kurz zu Autorin und Autor: Martina Hahn, Jahrgang 1966, international erfahrene und mit Preisen ausgezeichnete  Journalistin, Amerikanistin und Politologin. Themengebiete wie Verbraucherschutz mit dem Fokus Nachhaltiger Konsum. Frank Herrmann, Jahrgang 1962, Diplom-Betriebswirt und Journalist, Autor mehrerer Sach- und Reisebücher. Er hat viele Jahre lang in Lateinamerika gelebt und war Berater von Kleinbauern-Kooperativen und Nichtregierungsorganisationen.

Fazit: ein Ratgeber für jeden Haushalt!

Rainer Loos

Presseartikel Gemeindenachrichten, 4. September 2020

Faire Woche 2020 vom 11. bis 25.9. – Diesjähriges Thema: Nachhaltige Produktion und Nachhaltiger Konsum für ein Gutes Leben

Die Faire Woche, eine bereits zur Tradition gewordene bundesweite Veranstaltungsreihe, bietet auch in diesem Jahr viele interessante Informations- und Mitmachmöglichkeiten. Auch in Dossenheim wird es ein spezielles Angebot geben! Hier wie in Heidelberg und etlichen anderen Gemeinden und Städten der Metropolregion wird ein „actionbound“ stattfinden. Das ist eine Smartphone-App-geführte Erlebnistour durch die jeweilige Gemeinde. Wir werden noch ausführlich darüber informieren. So viel sei bereits verraten: die App wird leicht zu bedienen sein, sie wird Informationen enthalten, aber auch Rate- und Wissensspiele, und wird einen kleinen Spaziergang durch Dossenheim begleiten. Welche Themen werden dabei konkret angesprochen?

  • Was ist Gutes Leben?
  • Gibt es in Dossenheim nachhaltige öffentliche Beschaffung?
  • Wie gestaltet sich eigentlich „Nachhaltiger Konsum“ in Dossenheim?
  • Wo sind landwirtschaftliche Produkte erhältlich, die als „saisonal“, „regional“, „bio“, oder „nachhaltig“ gekennzeichnet sind?
  • Wo sind Produkte aus „Fairem Handel“ erhältlich?

Zum Abschluss der Tour wird jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer ein kleines Geschenk erhalten.

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 24. Juli 2020

Fairer Handel – Kirchengemeinde Sankt Pankratius Dossenheim

Im Jahr 1989 begann die Katholische Kirchengemeinde St. Pankratius Dossenheim eine Partnerschaft mit der Gemeinde Churin, San Juan Bautiista in Peru. Die Verlebendigung dieser Partnerschaft übernahm eine Gruppe von ca. 16 Personen, der Perukreis. Die zunächst von Sich-Kennen-Lernen, persönlichen Begegnungen und Briefkontakten geprägte Partnerschaft sollte im Sinne der weltweiten Verantwortung und Solidarität auch besonders den fairen Handel einschließen.

Erste Aktivitäten bestanden im Ein- und Verkauf von Kunstgewerbe aus dem südamerikanisch/peruanischen Bereich. Dabei ging es ausschließlich um Projekte, in denen Familiengruppen an verschiedenen Orten Perus Dinge herstellten und dafür vor Ort gerechte, höhere Preise bekamen, sodass sie damit auch ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten. Diese Form der kommunalen Zusammenarbeit für gemeinschaftliche Zwecke wird „Minka“ genannt.

Erste Waren wurden aus Offenburg bezogen, wo solche Verbindungen schon bestanden. Später wurde uns dann eine überörtliche Organisation in Lima bekannt, die sich ebenfalls „Minka“ nannte: Sie kaufte Kunstgewerbeartikel aus allen Teilen des Landes, beriet und begleitete die Hersteller. Verschiedene Male konnte diese Organisation von Mitgliedern des Perukreises besucht werden.

Besonders peruanische Krippen begeisterten auch die Dossenheimer Bevölkerung, die diese bei vielen Ausstellungen, so auch im Katholischen Pfarrhaus, bewundern und erwerben konnte. Gleichzeitig war es den Mitgliedern des Perukreises immer wichtig, den Fairen Handel auch mit Lebensmittelverkauf zu unterstützen. Eine wichtige Handelsorganisation ist dabei die GEPA (Gesellschaft für partnerschaftliches Handeln).

„Compartir para crecer, Teilen um zu wachsen“ wurde zum Motto des Perukreises. Fairer Handel wird so zum Baustein für den Weltfrieden. Zunächst (1997) diente ein Raum im damaligen Pfarrheim in der Wilhelmstraße als Verkaufsraum, später konnte in der ehemaligen Garage beim Pfarrhaus im Schlüsselweg der Eine-Welt-Laden „Die Brücke“ eingerichtet werden – nunmehr gibt es ihn seit 23 Jahren. Weitere Einkaufsmöglichkeiten gibt es auf dem Wochenmarkt.

Inge und Alfons Pfeifer

Presseartikel Gemeindenachrichten, 17. Juli 2020

Fairtrade Town geht an den Start

Der Gemeinderat hat am 30. Juni 2020 einstimmig beschlossen, dass zur Unterstützung des fairen Handels der Titel „Fairtrade Town“ angestrebt wird. Fairtrade Towns fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Akteuren und Akteurinnen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam lokal für den fairen Handel stark machen.

„Fairer Handel, gute Produktions- und Arbeitsbedingungen sowie Nachhaltigkeit und Regionalität sind Themen, die verstärkt diskutiert werden“, so Bürgermeister David Faulhaber. Weltweit in 26 Ländern tragen über 2200 Städte und Gemeinden den Titel Fairtrade Town, in Deutschland sind es zurzeit 683. In unserer Region tragen bereits folgende Orte diesen Titel: Heidelberg, Hirschberg, Mannheim, Schriesheim, Weinheim – nun geht auch Dossenheim an den Start. Für die Zertifizierung müssen fünf Kriterien erfüllt werden.

Kriterium 1 ist mit dem Rats-Beschluss vom 30. Juni erfolgreich erzielt. Bei allen Sitzungen des Gemeinderats und der Ausschüsse wird Fairtrade-Limonade angeboten. Im Büro des Bürgermeisters,  bei Seniorenweihnachtsfeiern und Bürgermeistergesprächen auf dem Wochenmarkt wird Fairtrade-Kaffee angeboten sowie Fairtrade-Kekse im Bürgermeisterbüro.

Auch Kriterium 2 (Bildung einer Steuerungsgruppe aus den obengenannten drei Bereichen) wurde schon im März absolviert: Ulf Baus (Asylkreis Dossenheim), Sandra Flory (Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung) als Sprecher und Sprecherin sowie als weitere Mitglieder David Faulhaber, Jule Gramlich, Thomas Gutfleisch, Markus Lang und Rainer Loos. Die Steuerungsgruppe koordiniert die Aktivitäten zum fairen Handel vor Ort.

Kriterium 3 betrifft Fairtrade-Produkte im Sortiment von Dossenheimer Geschäften – also in den lokalen Einzelhandelsgeschäften,  bei Floristen sowie in Cafés und Restaurants. Entsprechend der Einwohnerzahl unseres Ortes muss nach den Bestimmungen des Zertifikatsvergebers „Transfair e.V.“ eine bestimmte Anzahl von fair gehandelten Produkten erwerbbar sein: 4 Geschäfte mit mindestens 2 Produkten und 2 Gastronomiebetriebe mit mindestens 2 Produkten.  In folgenden Dossenheimer Geschäften ist das zurzeit möglich: Kaufland in der Gewerbestr. 19, Edeka nah und gut Weismehl in der Friedrichstraße 2-4, Edeka nah und gut Keller in der Ringstraße 1-5 und dm in der Gewerbestraße 1. Außerdem bietet Schröderhof, Elisabeth Schröder, Im Dossenwald 3, Produkte an. Auch Gemüsehändler Bastine bietet zumindest zeitweise fair zertifizierte Bananen. In der Gastronomie bietet die Kaffeerösterei Simon & Bearns, Bahnhofstraße 1, 2 Produkte an.

Kriterium 4 betrifft die Zivilgesellschaft: Öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Vereine und Kirchengemeinden setzen Informations- und Bildungsaktivitäten zu fairem Handel um und bieten Produkte aus fairem Handel an. Hier fordert Transfair e.V. für Dossenheim mindestens eine Schule, eine Kirchen- oder Glaubensgemeinschaft und einen Verein. Dies ist bereits weitgehend erfüllt durch die katholische und die evangelische Kirchengemeinde: Der Eine-Welt-Laden „Die Brücke“ wird aktiv von der katholischen Kirche unterstützt. Viele Artikel aus diesem Angebot werden nach den Gottesdiensten in der evangelischen Kirche von jugendlichen Gemeinderatsmitgliedern verkauft, und weitere Projekte sind in Vorbereitung. Der Freundeskreis der Gemeindebücherei ist bereits in der Steuerungsgruppe aktiv. Kurpfalzschule und Neubergschule sowie alle Vereine werden in Kürze angesprochen und zur Teilnahme aufgerufen.

Kriterium 5: Medien und Öffentlichkeitsarbeit. Die Steuerungsgruppe macht Öffentlichkeitsarbeit über die Aktivitäten zum Thema Fairtrade in der Kommune. Pro Jahr sollen mindestens vier Artikel in den regionalen Medien erscheinen, in denen die Kampagne thematisiert wird. Dossenheims Bürgerinnen und Bürger werden hier in den Gemeindenachrichten, demnächst  in der neuen Rubrik „Fairtrade-Town-Dossenheim-Kampagne“, über alle entsprechenden Ereignisse informiert. Und auf der Homepage der Gemeinde Dossenheim wird es künftig eine separate Rubrik „Fairtrade Town“ geben. Auf dieser Website werden alle aktuellen Veranstaltungen und Fortschritte des Projekts veröffentlicht.

Rainer Loos und Ulf Baus

Presseartikel von Doris Weber, RNZ, 11. Juli 2020

Dossenheim will zur „Fairtrade Town“ werden

 Bergstraßengemeinde will es Nachbarstädten gleichtun und bemüht sich um entsprechenden Titel – Gerechte Erzeugerpreise im Handel

 Dossenheim. (dw) Auch die Bergstraßengemeinde will „Fairtrade Town“ werden. Das beschloss der Gemeinderat einstimmig in seiner jüngsten Sitzung. Ein notwendig einzurichtender Steuerkreis hat Kriterien und Umsetzung bereits geprüft. Die ersten Schritte sind damit gemacht.

Was bedeutet es, Fairtrade-Town zu sein? Die Fairtrade-Town-Kampagne ist ein internationales Netzwerk, das vor 20 Jahren seinen Anfang in Großbritannien nahm. Ziel war und ist es, auf kommunaler Ebene den Handel zu gerechten Erzeugerpreisen zu fördern. Dazu sind die das öffentliche Leben einer Kommune gestaltenden Akteure miteinander zu vernetzen und örtlich fair gehandelte Produkte einzusetzen. Die Kommune mit ihren Einrichtungen, der Einzelhandel und die Gastronomie sind einzubinden. Die Organisation bestimmt in Abhängigkeit der Größe der Kommune die Anzahl notwendiger Anbieter und Aktionen.

Für die Bergstraßengemeinde sieht es schon ganz gut aus. So wird Bürgermeister David Faulhaber künftig zu einer Tasse fair gehandelten Kaffees einladen. Bei Sitzungen von Gemeinderat und Ausschüssen werden fair gehandelte Limonade und Gebäck bereitgestellt. Zahlreiche Geschäfte – mindestens vier sind notwendig – bieten bereits mehr als zwei Produkte an. Die Schulen wollen die Kampagne unterstützen. Die Kirchengemeinden, genannt sei der Eine-Welt-Laden „Die Brücke“ der katholischen Kirchengemeinde, sind schon lange aktiv. Auf der Internetseite der Gemeinde wird in einer eigenen Rubrik über das Projekt berichtet. Einzig in der Gastronomie scheinen bislang fair gehandelte Produkte noch nicht auf den Speisetellern angekommen zu sein.

Seit Gründung 2009 wurden in der Bundesrepublik insgesamt 687 Kommunen mit dem Titel ausgezeichnet, darunter die direkten Nachbarn Heidelberg (seit 2010) und Schriesheim (seit 2015).

Die Gemeinderäte unterstützten die Kampagne vorbehaltlos. Elisabeth Schröder (FW) erinnerte daran, dass sie schon seit Jahren fair gehandelte Produkte in ihrem Hofladen verkaufe. „Das hat man einfach gemacht – ohne große Worte“, so Cornelia Wesch (FW). Er wolle keine schlechte Stimmung verbreiten, sagte Matthias Harbarth (CDU), fügte aber an, dass fairer Handel „auch hier in der Region stattfinden kann“. Er wünsche sich bewusst einkaufende Bürger und nicht nur einzelne Läden, die fair gehandelte Produkte anbieten. Es gehe um die Signalwirkung und nicht um einen „kolossalen Warenverkehr“, meinte Carlo Bonifer (SPD), der vor allem das Einbinden der Schulen befürwortete. „Wir freuen uns auf eine gute Tasse Kaffee“, begrüßte Hendrik Tzschaschel (FDP) das Engagement. Matthias Delbrück (Grüne) sprach von der „sehr guten Initiative aus der Bevölkerung“. Es komme immer wieder vor, dass gute Ideen aus der Gemeinde kämen. Das spräche für sie.

Presseartikel Gemeindenachrichten am 03. Juli 2020

In den Startlöchern: Die Gemeinde Dossenheim wird „Fairtrade Town“

Sicher kennen Sie das afrikanische Sprichwort „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ Fairtrade-Städte gibt es viele in der Welt, ebenso in Deutschland – und auch in unserer Region: Heidelberg, Hirschberg, Mannheim, Schriesheim und Weinheim sind bereits seit Jahren zertifiziert.

Nun ergreift auch die Gemeinde Dossenheim die Initiative. Anfang des Jahres trafen sich erste Interessenten mit Bürgermeister David Faulhaber im Rathaus: Vertreter*innen beider Kirchen in Dossenheim sowie der Initiativen Eine-Welt-Laden, Perukreis, Asylkreis, Gemeindeverwaltung und -rat sowie Freundeskreis der Gemeindebücherei. Sie alle waren sich einig, dass dem Thema „Fairer Handel“ mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Zwar gibt es heute in Dossenheim seit vielen Jahren einen Eine-Welt-Laden, der ausschließlich Produkte aus fairer Produktion und fairem Handel anbietet. Auch werden in einigen Geschäften zertifizierte Produkte „aus fairem Handel“ angeboten und verkauft, doch das kann und soll verstärkt werden.

Nach einem kurzen Corona-bedingten Stillstand geht es mit neuem Schwung weiter in die Öffentlichkeit: Allen Bürgerinnen und Bürgern in Dossenheim soll Gelegenheit gegeben werden, sich zu informieren, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und bei Interesse die „Fairtrade-Kampagne“ zu unterstützen. Der faire Handel mit Produkten aus Schwellen- und Entwicklungsländern hat in den vergangenen Jahren eine immer größere Resonanz erfahren. Stellen wir also eine Verbindung her von den Ursprungsländern zum örtlichen Einzelhandel, zu den Kirchengemeinden, Vereinen, Schulen und Kindergärten!

Ein Ziel ist, dass Dossenheim als „Fairtrade Gemeinde“ zertifiziert wird. Das Zertifikat vergibt die Organisation „Transfair e.V.“ mit Sitz in Köln. Verschiedene Kriterien müssen erfüllt werden. Genaueres erfahren Sie demnächst auf der Homepage der Gemeinde „www.dossenheim.de/fairtrade town“.

Rainer Loos und Ulf Baus

Presseartikel Gemeindenachrichten am 03. Juli 2020

Dossenheim bewirbt sich als Fairtrade Town

Das Bewusstsein für die Bedeutung des fairen Handels steigt – auch auf kommunaler Ebene. Eine Steuerungsgruppe aus Bürgerinnen und Bürgern sowie dem Bürgermeister und der Verwaltung hat die Initiative zur Zertifizierung Dossenheims als Fairtrade Town vorangetrieben. Der Gemeinderat hat nun dem Antrag zugestimmt und beschlossen, den fairen Handel zu unterstützen.  Dossenheim strebt den Titel „Fairtrade-Town“ an. Die Steuerungsgruppe wird bei der Erfüllung der hierfür notwendigen Kriterien unterstützt und stellt gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung alle für die Zertifizierung erforderlichen Anträge. Bei Besprechungen im Büro des Bürgermeisters werden ab sofort Kaffee und Kekse aus fairem Handel angeboten. Bürgermeister David Faulhaber dazu: „Wir haben die vergangenen Wochen während der Pandemie eine große Solidarität gelebt. Diese endet jedoch nicht an unseren Ortsgrenzen, weshalb ich mich über die Initiative sehr freue. Eine breite Beteiligung ist daher von großer Bedeutung.“

Weiterführende Informationen sowie die öffentlichen Beschlussvorlagen kann man auch immer unter dem Bürgerserviceportal einsehen.

Presseartikel Gemeindenachrichten, 16. April 2021

Die Faire Rallye 2020 – Station Nr. 5: Fairer Handel allgemein

Langsam neigt sich die Rallye ihrem Ende entgegen. Die Teilnehmer*innen waren gebeten, zur vorletzten Station zu gehen. Die Station Nr. 5 war der Eine-Welt-Laden „Brücke“ hinter der katholischen Kirche. Auf dem Weg dahin konnte man in Ruhe das bisher Erlebte und Erfahrene aus den vorangegangenen Stationen überdenken. Und mit diesem Wissen erschließt sich die Bedeutung des etwas unscheinbar wirkenden Welt-Ladens auf sehr interessante Weise.

Das Folgende ist zusammengestellt aus: www.weltladen.de. In Deutschland gibt es rund 900 Weltläden, europaweit 2500. Die ersten Weltläden sind zu Beginn der 1970er Jahre entstanden. Die Arbeit der Weltläden besteht im Wesentlichen aus drei Bereichen:

  1. Als Fachgeschäfte des Fairen Handels fair gehandelte Produkte anzubieten – überwiegend Kaffee, Tee, Schokolade, sowie Schmuck, Lederwaren und ein wachsendes Angebot an Textilien. Rund 70% der Lebensmittel werden darüber hinaus biologisch angebaut.
  2. Informations- und Bildungsangebote, um Jugendliche und Erwachsene zu einer kritischen Auseinandersetzung mit globalen Zusammenhängen des Welthandels anzuregen. Der Weltladen in Heidelberg beispielweise bietet verschiedene Unterrichtsmaterialien für Schulen an.
  3. Politische Kampagnenarbeit, um Aufmerksamkeit auf Missstände im internationalen Handel zu richten und Forderungen zu formulieren an Entscheidungsträger*innen auf kommunaler, nationaler und EU-Ebene.

Seit 1975 gibt es einen Welt-Laden-Dachverband, zu dessen Aufgaben es gehört, die Lieferanten zu überprüfen, die Mitarbeitenden zu qualifizieren sowie das Profil der Weltläden und ihre Glaubwürdigkeit abzusichern.

Laut „Wikipedia“ hat der Weltladen-Dachverband ein Jahresbudget von rund 1 Mio. Euro. Die Mittel setzen sich u. a. zusammen aus den Beiträgen der Mitglieder, dem Erlös aus dem Verkauf der Bildungs- und Informationsmaterialien, Projektmitteln der Kooperationspartner sowie Zuschüssen, in erster Linie vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklungsowie den kirchlichen Hilfswerken Brot für die Welt und Misereor.

Der Weltladen in Dossenheim „Brücke“ existiert seit 23 Jahren. Seine Entstehungsgeschichte ist in einem sehr lesenswerten Artikel von Inge und Alfons Pfeifer beschrieben, den wir in den GN v. 24.7.2020 veröffentlicht haben (s. www.dossenheim.de -> Umwelt & Wirtschaft -> Fairtrade Town -> Presse). Die „Brücke“ lädt jeden Samstag von 10h00 bis 12h00 zum Einkauf, ein reduziertes Sortiment wird außerdem häufig mittwochs auf dem Markt in Dossenheim von 10h00 bis 12h00 angeboten sowie häufig in beiden Kirchen sonntags nach den Gottesdiensten.

In der Rallye bestand an dieser Station die Aufgabe für die Teilnehmer*innen darin, herauszufinden, von wie vielen verschiedenen Lieferanten eine größere Anzahl kakao-basierter Produkte in der „Brücke“ stammen. Korrekte Antwort: 2, nämlich von GEPA und El-Puente.

Damit entstand bereits ein Vorgeschmack auf die 6., die letzte Station der Rallye, über die wir das nächste Mal berichten.

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 9. April 2021

Die Faire Rallye 2020 – Station Nr. 4: Nachhaltige Ernährung

Um die Station Nr. 4 der Nachhaltigen Rallye zu erreichen, brauchten die Teilnehmer*innen von der Station Nr. 3 – Änderungsschneiderei Flore – praktisch nur über die Straße zum Einzelhandelsgeschäft Nah und Gut Edeka Weismehl zu gehen. Die Station war bewusst so gewählt, denn hier gab es einiges zu entdecken, womit das Thema „Nachhaltige Ernährung“ beleuchtet werden konnte.

Zunächst ein paar Hintergrundinfos. Es besteht ein einfacher Zusammenhang zwischen unserer Ernährung und dem Weltklima, der durch den Verbrauch von Energie und Wasser bestimmt wird. Laut Weltklimarat der Vereinten Nationen verursacht die gesamte Lebensmittelerzeugung vom Acker bis auf den Teller weltweit bis zu 37 % der Emissionen von Treibhausgasen (also Kohlenstoffdioxid, Methan und Lachgas). Das ist fast so viel wie der gesamte Strom- und Heizungssektor. (zitiert nach INKOTA – Infoblätter Welternährung Dez. 2020). Im Einzelnen gibt es natürlich Unterschiede: 1 kg Rindfleisch verursacht zu seiner Erzeugung etwa 14 Kilogramm Kohlendioxid-Ausstoß, 1 kg regional und saisonal verfügbares Gemüse etwa 0,2 bis 0,3 kg. Weltweit wird ein Drittel der Getreideflächen für die Produktion von Tierfutter verwendet. Allein das von Deutschland importierte Soja für Tierfutter benötigt eine Anbaufläche, die der Größe der Schweiz entspricht.

Zurück zur Rallye. Dankenswerterweise konnten wir im Schaufenster von Edeka Weismehl 3 Infoblätter aufhängen, die den Teilnehmer*innen die o.g. Zusammenhänge tiefergehend erläuterten. Zusätzlich wurde dargelegt, dass regional und saisonal angebaute Lebensmittel im Gegensatz zu importierten Lebensmitteln meist eine höhere Qualität aufweisen: sie werden zum idealen Reifepunkt geerntet und verlieren keine Inhaltsstoffe durch lange Transportwege. Ein enges Verhältnis von Erzeugung, Verarbeitung, Vermarktung und Konsum schafft Transparenz und Vertrauen. Regionale Wirtschaftskreisläufe werden gestärkt.

Die Teilnehmer*innen waren dann aufgefordert, die bei Edeka Weismehl im Geschäft ausgewiesenen lokalen, regionalen und saisonalen Gemüsesorten zu notieren.

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 26. März 2021

Die Faire Rallye 2020 – Station Nr. 3: Nachhaltiger Konsum

Die Station Nr. 3 der Fairen Rallye 2020 durch Dossenheim beinhaltet das Thema „Nachhaltiger Konsum“. Zur Einführung auf das Thema waren die Teilnehmer gebeten, zur Änderungsschneiderei Flore zu gehen. Das Geschäft war damals in der Hauptstraße angesiedelt. Ein schönes Schaufenster lud ein, näher zu treten.

Was hat nun eine Änderungsschneiderei mit nachhaltigem Konsum zu tun? Was ist eigentlich „Nachhaltiger Konsum“? Ein kleines Ratespiel auf der App bittet die Teilnehmer*innen, folgende Begriffe in eine Reihe mit steigender Priorität zu ordnen:  a) Gebraucht kaufen, b) Selbermachen, c) Reparieren, was man hat, d) Neu kaufen, e) Tauschen/ Verschenken, f) Nutzen, was man hat, g) Ausleihen. Nach welchen Kriterien kann man diese Tätigkeiten priorisieren? Ist „Selbermachen“ nachhaltiger als „Nutzen, was man hat“? Ist „Neu Kaufen“ von fair produzierten Textilien etwa weniger nachhaltig als „Verschenken“ getragener, konventionell hergestellter Kleider? Das Schöne an dem Spiel ist, dass man sich dabei sehr konkret vor Augen führt, welche Möglichkeiten in Dossenheim bereitstehen: beispielsweise gibt es regelmäßig Bücher-Flohmärkte in der Gemeindebücherei. Dort kann man seine gelesenen Bücher abgeben und von anderen gelesene mitnehmen. Es gibt auf dem Rathausplatz eine ausgediente Telefonzelle, aus der man sich 24Std./ 7 Tage Bücher mitnehmen kann oder welche zum Verschenken hinstellen kann. Es gibt in Dossenheim mehrere Änderungs-/ Reparaturschneidereien, eine Schuhmacherwerkstatt, Carsharing-Angebote, Mietfahrrad-Angebote, eine Kleiderkammer zum kostenlosen Mitnehmen oder auch Abgeben von getragener, aber noch tragbarer Kleidung. Eigentlich gehören auch die Hofläden für landwirtschaftliche Produkte zum nachhaltigen Konsum. Diese werden wir jedoch in dem Bericht über die Station Nr. 4 der Nachhaltigkeits-Rallye gesondert ansprechen.

Wer Interesse hat, sich zu informieren, was in der MetropolregionRhein-Neckar an Möglichkeiten zu nachhaltigem Konsum bereits existiert, sei an dieser Stelle auf das sehr informative Portal Delta 21 hingewiesen. (s. www.delta21.de). Der Name ist nicht zufällig gewählt. Delta 21 steht in Beziehung zur sog. Lokalen Agenda 21. Dieses von 178 Mitgliedsstaaten der UNO bereits 1992 verabschiedete Handlungsprogramm zur nachhaltigen Entwicklung zielt darauf, dass „die Beteiligung und Mitwirkung der Kommunen ein entscheidender Faktor bei der Verwirklichung der in der Nachhaltigkeits-Agenda enthaltenen Ziele“ ist. „Global denken – lokal handeln“.

Schauen Sie doch mal rein ins delta21!

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 19. März 2021

Die Faire Rallye 2020 – Station Nr. 2: Faire Beschaffung – Teil b)

Wie angekündigt setzen wir heute den Bericht über die Stationen der Fairen Rallye 2020 fort mit dem zweiten Teil der Station Nr. 2: Faire Beschaffung – Fokus öffentliche Beschaffung von Berufsbekleidung.

Bund, Länder und Kommunen in Deutschland betätigen ein Gesamteinkaufsvolumen von etwa € 350 Mrd./Jahr. Darin sind u. a. Einkäufe für Textilien in Höhe von etwa € 500 Mio. enthalten. (Schätzung von Femnet e. V., s.a. www.femnet.de.) In der Station Nr. 2 der Fairen Rallye führt ein weiteres Video auf das Thema Faire Beschaffung bei Berufsbekleidung (Uniformen, Sicherheitskleidung, u. a.).

Hintergrund: Die Lieferkette der Textilindustrie ist sehr komplex. Die Ursache hierfür liegt in der Anzahl der unterschiedlichen technischen Schritte, die zur Herstellung von Textilien notwendig sind. Diese Schritte sind häufig in verschiedenen Unternehmen und unterschiedlichen Ländern angesiedelt. Vereinfachend aufgezählt sind folgende Schritte notwendig (am Beispiel Baumwolle): 1.) Anbau und Ernte des Rohstoffs, 2.) Weiterverarbeitung des Rohstoffs, z. B. Reinigung, 3.) Spinnen = Herstellung von Garn, 4.) Weben/Stricken, 5.) Färben/Bedrucken/Veredeln, 6.) Konfektionierung = Nähen, 7.) Vertrieb und 8.) Nutzung. Seit vielen Jahren werden die Herstellungsschritte 1.) – 6.) in Länder mit extrem niedrigen Löhnen ausgelagert. Dies betrifft Arbeitende in Ländern Osteuropas, aber auch in Afrika, Asien und Südamerika.

Die Organisation Femnet e. V. hat die Situation von Näherinnen in vielen Fabriken weltweit untersucht. In ihrem Video berichten sie exemplarisch von der Situation der Frauen in einer Fabrik für Sicherheitsbekleidung in Tunesien. In dem sehr empfehlenswerten Video erzählen die Frauen von ihren Schwierigkeiten im Kampf für existenzsichernde Löhne, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und das Recht auf Bildung von Arbeitnehmer*innenvertretungen. Obwohl diese Rechte, die von der Internationalen Arbeitsorganisation ILO ausgearbeitet wurden, in 187 Unterzeichner-Staaten gelten, werden sie häufig in der Praxis ignoriert. Beispielsweise werden auf staatlicher Seite Minimallöhne festgesetzt, die jedoch nicht existenzsichernd sind. Natürlich kann man sich von außen nur schwer in diese Auseinandersetzungen einmischen. In dem Video wird aber auch gezeigt, wie beispielweise der Landkreis Fürth in Bayern durch faire Beschaffungsmaßnahmen bereits in der Ausschreibung die Anliegen der Frauen unterstützt. (s. www.femnet.de -> Materialien und Medien -> Videos -> „Gute Arbeit Fairbindet“)

Der von der Bundesregierung vorgestellte Entwurf für ein Lieferkettengesetz könnte ebenfalls eine sinnvolle Maßnahme sein, der extremen ökonomischen Ungleichheit und Ungerechtigkeit zwischen den „Produzenten“ und den „Konsumenten“ entgegenzuwirken.

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 12. März 2021

Die Faire Rallye 2020 – Station Nr. 2: Faire Beschaffung – Teil a)

In der Ausgabe Nr. 9 der Gemeindenachrichten haben wir über die Faire Rallye 2020 in Dossenheim im Überblick berichtet und sind detailliert auf das Thema der Station Nr. 1 der Rallye eingegangen: „Das Gute Leben“.

Heute berichten wir über das Thema der Station Nr. 2: „Faire Beschaffung“.

Da dieses Thema recht umfänglich ist und viele wichtige Informationen und unterschiedliche Aspekte enthält, werden wir heute nur über einen Teil des Themas berichten, quasi Station Nr. 2 a). Über den Teil „2 b)“ werden wir in der kommenden Ausgabe berichten.

Eingeleitet wurde die Station am Rathaus mit einem kurzen Videogruß von Bürgermeister David Faulhaber. Darin drückt er seine Freude über das allgemeine Interesse am Thema „Fairtrade Town“ aus, das gerade in Dossenheim auf einer langjährigen Tradition aufbauen kann. Etliche Dossenheimer Bürger*innen sind seit bereits 30 Jahren im Fairen Handel aktiv. Die Initiative dafür bildete sich in der katholischen Kirche über eine Partnerschaft mit der Gemeinde Churin in Peru. Kunsthandwerk sowie Kaffee aus Peru und viele fair gehandelte Lebensmittel wurden und werden in Dossenheim verkauft, der Erlös an die Partnergemeinde gespendet. Hierüber haben Inge und Alfons Pfeifer im vergangenen Jahr einen lesenswerten Artikel veröffentlicht. Vor 23 Jahren wurde dann der Eine-Welt-Laden „Brücke“ mit der heutigen Adresse Schlüsselweg 5 gegründet.

Bürgermeister David Faulhaber betonte in der Videobotschaft, wie wichtig verlässliche Partnerschaften und solidarisches Verhalten seien und erläuterte, dass auch der Gemeinderat mit Aktionen und Beschlüssen den Fairen Handel unterstützt. So wurde beschlossen, dass…

bei Sitzungen des Rates und der Ausschüsse Fairtrade-Limonade angeboten wird,

im Büro des Bürgermeisters Fairtrade-Kaffee und Fairtrade-Kekse angeboten werden,

bei Veranstaltungen wie Seniorenweihnachtsfeier, Bürgermeistergespräche auf dem Wochenmarkt u. a. Fairtrade-Kaffee angeboten wird.

Das mag als kleine Schritte erscheinen, bedeutet aber für alle in der Lieferkette beteiligten Unternehmen eine solide, verlässliche Unterstützung und langfristige Beziehung. Gemäß den Richtlinien für den Fairen Handel bedeutet dies für die Partnergemeinden die Chance, mit den Erlösen in Schulen, Krankenhäuser und weitere kommunale Einrichtungen zu investieren.

Im kommenden Artikel werden wir über weitere Aspekte der Fairen Beschaffung berichten.

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 5. März 2021

Die Faire Rallye 2020 – was lief da eigentlich?

Im September 2020, während der „Fairen Woche“, fanden in Heidelberg, Mannheim, Weinheim, Hirschberg, Schriesheim und Dossenheim App-geführte sog. „Faire Rallyes“ statt. Ein Organisationskomitee unter der Leitung des Eine-Welt-Zentrums in Heidelberg hatte die App ausgearbeitet. Bei den Rallyes sollten in jeder Gemeinde sechs thematisch gleichlautende Stationen angelaufen werden, wobei die Themen in jeder Gemeinde spezifisch beleuchtet werden sollten.

Wir berichten hier in loser Folge über die spezifischen Stationen der Rallye in Dossenheim. Heute Station Nr. 1: Thema: Das Gute Leben.

Das Konzept des „Guten Lebens“ beschreibt die Vision einer solidarischen Lebensweise, in der die Menschenrechte geachtet, die Grundbedürfnisse aller Menschen befriedigt und ein respektvoller Umgang mit der Natur gelebt wird. Damit wird sehr klar ausgedrückt, dass „Gutes Leben für Alle“ „nicht auf Kosten anderer“ gehen kann. Eine solidarische Lebensweise, die nicht nur das Miteinander von Menschen prägt, sondern auch von Unternehmen, Institutionen und Nationen. (Zit. nach: Das Gute Leben für Alle, s. unten.)

Treffpunkt für dieses Thema war das große Plakat auf dem Rathausplatz in Dossenheim. Hier waren die Teilnehmer*innen gebeten, auf einer Tafel folgenden Satz zu ergänzen: „Gutes Leben ist für mich…“

Folgende Satz-Ergänzungen seien hier beispielhaft aufgeführt:

…wenn man zufrieden und glücklich ist

…wenn man ein sicheres und friedliches Umfeld hat

…wenn ausreichend seine Grundbedürfnisse gedeckt sind

…wenn man Menschen in seinem Umfeld hat, die für einen da sind

…gesund und glücklich sein

…eine glückliche und gesunde Familie

…mit mir und meinen Mitmenschen in Frieden sein

… wenn Du Deine Liebste bei Dir hast.

Soweit einige Stimmen aus Dossenheim.

Ein weiteres Zitat soll verdeutlichen, wie nahe wir uns Menschen sein können, die weit weg von uns in völlig anderen Lebensverhältnissen wohnen und arbeiten: „Zu einem guten Leben gehören für mich Gesundheit, Sicherheit und das Gefühl‚ dazuzugehören. All das gibt mir die Kooperative.“ (Rene Marinus, Export-Managerin bei der Rooibos-Kooperative Heiveld in Südafrika, zitiert aus: Infoblatt zur Fairen Woche 2020, Forum Fairer Handel e. V., Herausgeber)

Wer das Thema gern vertiefen möchte, sei beispielhaft auf folgende Literatur hingewiesen: Das Gute Leben für Alle – Wege in die solidarische Lebensweise

  1. L. A. Kollektiv (Hrsg.), Oekom Verlag, Gesellschaft für oekologische Kommunikation mbH, München

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 12. Februar 2021

Buchtipp

Zum Thema „Fairer Handel“ gehört im Hintergrund auch das Thema „Nachhaltigkeit“. Und das fängt schon bei der Erziehung der Kinder an. Darauf hatten wir bereits in der Ausgabe der Gemeindenachrichten Nr. 50/2020 mit dem Buch „Unsere Kita ist fair: nachhaltig, ökologisch, vielfältig“ aufmerksam gemacht. Der Freundeskreis der Gemeindebücherei hat ein weiteres Buch hierzu erworben, das in der Bücherei ausgeliehen werden kann: „Nachhaltigkeit entdecken, verstehen, gestalten: Kindergärten als Bildungsorte nachhaltiger Entwicklung“. Der Band ist als Taschenbuch beim „verlag das netz“ erschienen (2013, 19,90 Euro, ISBN-13: 978-3868920802). Wir empfehlen es den Dossenheimer Einrichtungen.

„Nachhaltigkeit entdecken, verstehen, gestalten – wie kann das im Kindergarten gelingen? Gemeinsam hinter, neben und unter die Dinge des Alltags schauen, Zusammenhänge erforschen. Darüber nachdenken, wie wir heute und in Zukunft leben und mit Natur und Umwelt umgehen wollen, das sind zum Beispiel Gelegenheiten in jeder Kita.“ – so schreiben die Herausgeber in dem Fachbuch.

Text: Rainer Loos

Presseartikel Gemeindenachrichten, 5. Februar 2021

Das Lieferkettengesetz – ein notwendiger Schritt, um Menschenrechte und Umweltschutz zu verwirklichen!?

Deutsche Unternehmen verletzen in ihren weltweiten Geschäften immer wieder grundlegende Menschenrechte und/oder schädigen die Umwelt. Doch freiwillig ändern viele Unternehmen ihre Geschäftspraktiken nicht, weshalb nun viele Bürgerinnen und Bürger in Deutschland ein Lieferkettengesetz fordern. Doch was genau beinhaltet dieses Gesetz, von wem wird es unterstützt, und ist es die Lösung für das Problem?

Die Initiative Lieferkettengesetz wurde 2019 gegründet. Sie besteht aus einem Bündnis aus Menschenrechts-, Entwicklungs- und Umweltorganisationen, Gewerkschaften und kirchlichen Akteuren, wie z.B. Brot für die Welt, Misereor, BUND und Greenpeace. Sie fordern, dass ein Lieferkettengesetz Unternehmen verpflichtet, Menschenrechts- und Umweltschutzvorgaben einzuhalten. Dies soll durch staatliche Behörden kontrolliert werden. Kommt es zu Verstößen, sollen Sanktionen verhängt werden können. Zudem soll es eine zivilrechtliche Haftung geben. Das bedeutet, dass Menschen aus anderen Ländern vor deutschen Gerichten Schadensersatz einklagen können, wenn in diesen Ländern keine Sorgfaltsmaßnahmen ergriffen wurden. Die Initiative möchte, dass das Gesetz für Unternehmen ab 500 Mitarbeitenden gilt. Eine Umfrage der Initiative im Jahr 2020 ergab, dass 75% der deutschen Bevölkerung ein solches Gesetz befürworten würden. Doch leider kam es noch nicht zu einem Gesetz, da es auch Politiker gibt, die sich dagegen aussprechen, wie zum Beispiel Wirtschaftsminister Altmaier. Die Gegner sind der Meinung, dass deutsche Unternehmen durch ein Gesetz im internationalen Wettbewerb benachteiligt sein könnten. Woraufhin allerdings die Befürworter sagen, dass die Unternehmen, die Menschenrechte und Umweltschutz achten, aktuell in einem Wettbewerbsnachteil stehen. Ein weiteres Argument der Gegner ist, dass die Unternehmen durch die Corona-Pandemie schon genug geschwächt sind, um sich jetzt auch noch um Menschenrechtsvorgaben zu kümmern. Auf der anderen Seite muss man aber erkennen, dass sich die Lage an den einzelnen Stationen vor Ort durch die Pandemie auch noch deutlich verschlechtert hat, da es teilweise zu Lohnausfall aufgrund von Stornierungen der Arbeitsaufträge kam. Somit wäre ein Gesetz also noch dringender. Um sich für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz einzusetzen, kann jeder von uns einen ersten Schritt tun. Auf der einen Seite kann man die Initiative Lieferkettengesetz unterstützen, indem man beispielsweise bei ihrer Email-Aktion gegen die Blockade von Peter Altmaier mitmacht. Oder man beginnt damit, darauf zu achten, was man einkauft. In vielen Supermärkten gibt es nun auch Fairtrade-Produkte, die man an ihrem Siegel erkennen kann. Außerdem gibt es Eine-Welt-Läden, wie die „Brücke“ an der katholischen Kirche. Und auch die längere Nutzung von beispielswiese Handys oder Kleidern trägt dazu bei, Menschenrechts- und Umweltschutzaktivitäten zu unterstützen.

Quellen:

(Leonie Lang)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 22. Januar 2021

Buchtipp

Zum Thema „Fairer Handel, Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ hat der Freundeskreis der Gemeindebücherei ein weiteres Buch zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erworben, das in der Bücherei ausgeliehen werden kann: „Every Day for Future: 100 Dinge, die du selbst tun kannst, um das Klima zu schützen, nachhaltig zu leben und die Natur zu bewahren“ – ein klein-formatig und handliches Taschenbuch mit vielen konkreten Infos und Tipps. Erschienen im frechverlag 2019, Euro 7,99, ISBN-13: 978-3772471728, Lesealter: 10-12.

Hier eine kleine Auswahl der Themen: Regional & saisonal einkaufen, Unverpackt und lose, Einmal nachfüllen, bitte!, Lass frische Luft rein!, Bye-bye, Stand-by!, Mit dem Rad ist’s cooler, Bunte Wiesen für die Bienen, Sorgsam mit Dingen umgehen usw. Tipp: Jeden Tag ein Tipp lesen und an 365 Tagen praktizieren.

Text: Rainer Loos

Presseartikel Gemeindenachrichten, 20. November 2020

Produkte aus „Fairem Handel“ in Dossenheim

Wo in Dossenheim kann ich Produkte aus „fairem Handel“ kaufen? Was zeichnet sie aus? Die „Initiative Fairtrade Town“ stellt Orte und Produkte in loser Folge vor. Heute: der Eine-Welt-Laden „Die Brücke“, Schlüsselweg 5, an der katholischen Kirche, und in der Regel mittwochs auf dem Markt am Rathausplatz. Produkt: Vollmilchschokolade.

GEPA fair +: neu: Choco 4 Change – eine Vollmilchschokolade (37 % Kakao), rundum fair mit fairer Milch

  • 0 % ausbeuterische Kinderarbeit
  • 0 % Alufolie, Innenwickel kompostierbar
  • 0 % Sojalecithin
  • 0 % Gentechnik
  • 20 Cent pro Tafel für Klimaprojekte in Tansania (Ofenprojekt) und Sao Tome (Aufforstungsprojekt)
  • 100 % faire Zutaten: Kakao, Zucker, faire Bio-Milch aus Deutschland
  • 100 % bio
  • 100 % transparente Lieferkette
  • Preis: 2,– € (100 g) – davon erhalten z. B. die Erzeuger 33 %,
  • Erlös für Churin/Chiuchin mit Padre Wilfredo Woitschek 25 %
  • mehr auf www.gepa.de

Nachdenken – Umdenken – Handeln: 365 Tage lang!

  • Mutige Ideen verändern die Welt
  • Ein Stück für dich, ein Stück fürs Klima
  • Fairer Handel ermöglicht z. B. Kindern den Schulbesuch und
  • gibt ihnen Zukunftschancen.

Text: Thomas Gutfleisch und Rainer Loos

Presseartikel Gemeindenachrichten, 13. November 2020

Buchtipp: „Fair einkaufen – aber wie?“

Dieses Buch (6. erweiterte, aktualisierte und überarbeitete Neuauflage 2019, ISBN 978-3-95558-259-3, Euro 32,90) kann in der Gemeindebücherei ausgeliehen werden! Es wurde auf Wunsch des Freundeskreises der Bücherei erworben.

Der „Faire Handel“ bietet die Möglichkeit, Menschenrechte und Nachhaltigkeit zu unterstützen. Verbraucher/innen finden hier alles, um sich zu orientieren: ausführliche Hintergrundinfos über den Fairen Handel, über Faire Mode, Faire Geldanlagen, Faire Elektronik und Faires Reisen. Außerdem bietet das Buch jede Menge Adressen, Weblinks, Literaturempfehlungen und Einkaufstipps. Ebenso enthalten: Hintergrundinformationen zu Herstellungsprozessen und kritischen Warenprüforganisationen oder der Herkunft von Begriffen wie Nachhaltigkeit. Es ist sowohl ein nützliches Nachschlagewerk als auch bestens geeignet zum Einstieg in die Thematik „Fairer Handel“.

Kurz zu Autorin und Autor: Martina Hahn, Jahrgang 1966, international erfahrene und mit Preisen ausgezeichnete  Journalistin, Amerikanistin und Politologin. Themengebiete wie Verbraucherschutz mit dem Fokus Nachhaltiger Konsum. Frank Herrmann, Jahrgang 1962, Diplom-Betriebswirt und Journalist, Autor mehrerer Sach- und Reisebücher. Er hat viele Jahre lang in Lateinamerika gelebt und war Berater von Kleinbauern-Kooperativen und Nichtregierungsorganisationen.

Fazit: ein Ratgeber für jeden Haushalt!

Rainer Loos

Presseartikel Gemeindenachrichten, 4. September 2020

Faire Woche 2020 vom 11. bis 25.9. – Diesjähriges Thema: Nachhaltige Produktion und Nachhaltiger Konsum für ein Gutes Leben

Die Faire Woche, eine bereits zur Tradition gewordene bundesweite Veranstaltungsreihe, bietet auch in diesem Jahr viele interessante Informations- und Mitmachmöglichkeiten. Auch in Dossenheim wird es ein spezielles Angebot geben! Hier wie in Heidelberg und etlichen anderen Gemeinden und Städten der Metropolregion wird ein „actionbound“ stattfinden. Das ist eine Smartphone-App-geführte Erlebnistour durch die jeweilige Gemeinde. Wir werden noch ausführlich darüber informieren. So viel sei bereits verraten: die App wird leicht zu bedienen sein, sie wird Informationen enthalten, aber auch Rate- und Wissensspiele, und wird einen kleinen Spaziergang durch Dossenheim begleiten. Welche Themen werden dabei konkret angesprochen?

  • Was ist Gutes Leben?
  • Gibt es in Dossenheim nachhaltige öffentliche Beschaffung?
  • Wie gestaltet sich eigentlich „Nachhaltiger Konsum“ in Dossenheim?
  • Wo sind landwirtschaftliche Produkte erhältlich, die als „saisonal“, „regional“, „bio“, oder „nachhaltig“ gekennzeichnet sind?
  • Wo sind Produkte aus „Fairem Handel“ erhältlich?

Zum Abschluss der Tour wird jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer ein kleines Geschenk erhalten.

(Ulf Baus)

Presseartikel Gemeindenachrichten, 24. Juli 2020

Fairer Handel – Kirchengemeinde Sankt Pankratius Dossenheim

Im Jahr 1989 begann die Katholische Kirchengemeinde St. Pankratius Dossenheim eine Partnerschaft mit der Gemeinde Churin, San Juan Bautiista in Peru. Die Verlebendigung dieser Partnerschaft übernahm eine Gruppe von ca. 16 Personen, der Perukreis. Die zunächst von Sich-Kennen-Lernen, persönlichen Begegnungen und Briefkontakten geprägte Partnerschaft sollte im Sinne der weltweiten Verantwortung und Solidarität auch besonders den fairen Handel einschließen.

Erste Aktivitäten bestanden im Ein- und Verkauf von Kunstgewerbe aus dem südamerikanisch/peruanischen Bereich. Dabei ging es ausschließlich um Projekte, in denen Familiengruppen an verschiedenen Orten Perus Dinge herstellten und dafür vor Ort gerechte, höhere Preise bekamen, sodass sie damit auch ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten. Diese Form der kommunalen Zusammenarbeit für gemeinschaftliche Zwecke wird „Minka“ genannt.

Erste Waren wurden aus Offenburg bezogen, wo solche Verbindungen schon bestanden. Später wurde uns dann eine überörtliche Organisation in Lima bekannt, die sich ebenfalls „Minka“ nannte: Sie kaufte Kunstgewerbeartikel aus allen Teilen des Landes, beriet und begleitete die Hersteller. Verschiedene Male konnte diese Organisation von Mitgliedern des Perukreises besucht werden.

Besonders peruanische Krippen begeisterten auch die Dossenheimer Bevölkerung, die diese bei vielen Ausstellungen, so auch im Katholischen Pfarrhaus, bewundern und erwerben konnte. Gleichzeitig war es den Mitgliedern des Perukreises immer wichtig, den Fairen Handel auch mit Lebensmittelverkauf zu unterstützen. Eine wichtige Handelsorganisation ist dabei die GEPA (Gesellschaft für partnerschaftliches Handeln).

„Compartir para crecer, Teilen um zu wachsen“ wurde zum Motto des Perukreises. Fairer Handel wird so zum Baustein für den Weltfrieden. Zunächst (1997) diente ein Raum im damaligen Pfarrheim in der Wilhelmstraße als Verkaufsraum, später konnte in der ehemaligen Garage beim Pfarrhaus im Schlüsselweg der Eine-Welt-Laden „Die Brücke“ eingerichtet werden – nunmehr gibt es ihn seit 23 Jahren. Weitere Einkaufsmöglichkeiten gibt es auf dem Wochenmarkt.

Inge und Alfons Pfeifer

Presseartikel Gemeindenachrichten, 17. Juli 2020

Fairtrade Town geht an den Start

Der Gemeinderat hat am 30. Juni 2020 einstimmig beschlossen, dass zur Unterstützung des fairen Handels der Titel „Fairtrade Town“ angestrebt wird. Fairtrade Towns fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Akteuren und Akteurinnen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam lokal für den fairen Handel stark machen.

„Fairer Handel, gute Produktions- und Arbeitsbedingungen sowie Nachhaltigkeit und Regionalität sind Themen, die verstärkt diskutiert werden“, so Bürgermeister David Faulhaber. Weltweit in 26 Ländern tragen über 2200 Städte und Gemeinden den Titel Fairtrade Town, in Deutschland sind es zurzeit 683. In unserer Region tragen bereits folgende Orte diesen Titel: Heidelberg, Hirschberg, Mannheim, Schriesheim, Weinheim – nun geht auch Dossenheim an den Start. Für die Zertifizierung müssen fünf Kriterien erfüllt werden.

Kriterium 1 ist mit dem Rats-Beschluss vom 30. Juni erfolgreich erzielt. Bei allen Sitzungen des Gemeinderats und der Ausschüsse wird Fairtrade-Limonade angeboten. Im Büro des Bürgermeisters,  bei Seniorenweihnachtsfeiern und Bürgermeistergesprächen auf dem Wochenmarkt wird Fairtrade-Kaffee angeboten sowie Fairtrade-Kekse im Bürgermeisterbüro.

Auch Kriterium 2 (Bildung einer Steuerungsgruppe aus den obengenannten drei Bereichen) wurde schon im März absolviert: Ulf Baus (Asylkreis Dossenheim), Sandra Flory (Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung) als Sprecher und Sprecherin sowie als weitere Mitglieder David Faulhaber, Jule Gramlich, Thomas Gutfleisch, Markus Lang und Rainer Loos. Die Steuerungsgruppe koordiniert die Aktivitäten zum fairen Handel vor Ort.

Kriterium 3 betrifft Fairtrade-Produkte im Sortiment von Dossenheimer Geschäften – also in den lokalen Einzelhandelsgeschäften,  bei Floristen sowie in Cafés und Restaurants. Entsprechend der Einwohnerzahl unseres Ortes muss nach den Bestimmungen des Zertifikatsvergebers „Transfair e.V.“ eine bestimmte Anzahl von fair gehandelten Produkten erwerbbar sein: 4 Geschäfte mit mindestens 2 Produkten und 2 Gastronomiebetriebe mit mindestens 2 Produkten.  In folgenden Dossenheimer Geschäften ist das zurzeit möglich: Kaufland in der Gewerbestr. 19, Edeka nah und gut Weismehl in der Friedrichstraße 2-4, Edeka nah und gut Keller in der Ringstraße 1-5 und dm in der Gewerbestraße 1. Außerdem bietet Schröderhof, Elisabeth Schröder, Im Dossenwald 3, Produkte an. Auch Gemüsehändler Bastine bietet zumindest zeitweise fair zertifizierte Bananen. In der Gastronomie bietet die Kaffeerösterei Simon & Bearns, Bahnhofstraße 1, 2 Produkte an.

Kriterium 4 betrifft die Zivilgesellschaft: Öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Vereine und Kirchengemeinden setzen Informations- und Bildungsaktivitäten zu fairem Handel um und bieten Produkte aus fairem Handel an. Hier fordert Transfair e.V. für Dossenheim mindestens eine Schule, eine Kirchen- oder Glaubensgemeinschaft und einen Verein. Dies ist bereits weitgehend erfüllt durch die katholische und die evangelische Kirchengemeinde: Der Eine-Welt-Laden „Die Brücke“ wird aktiv von der katholischen Kirche unterstützt. Viele Artikel aus diesem Angebot werden nach den Gottesdiensten in der evangelischen Kirche von jugendlichen Gemeinderatsmitgliedern verkauft, und weitere Projekte sind in Vorbereitung. Der Freundeskreis der Gemeindebücherei ist bereits in der Steuerungsgruppe aktiv. Kurpfalzschule und Neubergschule sowie alle Vereine werden in Kürze angesprochen und zur Teilnahme aufgerufen.

Kriterium 5: Medien und Öffentlichkeitsarbeit. Die Steuerungsgruppe macht Öffentlichkeitsarbeit über die Aktivitäten zum Thema Fairtrade in der Kommune. Pro Jahr sollen mindestens vier Artikel in den regionalen Medien erscheinen, in denen die Kampagne thematisiert wird. Dossenheims Bürgerinnen und Bürger werden hier in den Gemeindenachrichten, demnächst  in der neuen Rubrik „Fairtrade-Town-Dossenheim-Kampagne“, über alle entsprechenden Ereignisse informiert. Und auf der Homepage der Gemeinde Dossenheim wird es künftig eine separate Rubrik „Fairtrade Town“ geben. Auf dieser Website werden alle aktuellen Veranstaltungen und Fortschritte des Projekts veröffentlicht.

Rainer Loos und Ulf Baus

Presseartikel von Doris Weber, RNZ, 11. Juli 2020

Dossenheim will zur „Fairtrade Town“ werden

 Bergstraßengemeinde will es Nachbarstädten gleichtun und bemüht sich um entsprechenden Titel – Gerechte Erzeugerpreise im Handel

Dossenheim. (dw) Auch die Bergstraßengemeinde will „Fairtrade Town“ werden. Das beschloss der Gemeinderat einstimmig in seiner jüngsten Sitzung. Ein notwendig einzurichtender Steuerkreis hat Kriterien und Umsetzung bereits geprüft. Die ersten Schritte sind damit gemacht.

Was bedeutet es, Fairtrade-Town zu sein? Die Fairtrade-Town-Kampagne ist ein internationales Netzwerk, das vor 20 Jahren seinen Anfang in Großbritannien nahm. Ziel war und ist es, auf kommunaler Ebene den Handel zu gerechten Erzeugerpreisen zu fördern. Dazu sind die das öffentliche Leben einer Kommune gestaltenden Akteure miteinander zu vernetzen und örtlich fair gehandelte Produkte einzusetzen. Die Kommune mit ihren Einrichtungen, der Einzelhandel und die Gastronomie sind einzubinden. Die Organisation bestimmt in Abhängigkeit der Größe der Kommune die Anzahl notwendiger Anbieter und Aktionen.

Für die Bergstraßengemeinde sieht es schon ganz gut aus. So wird Bürgermeister David Faulhaber künftig zu einer Tasse fair gehandelten Kaffees einladen. Bei Sitzungen von Gemeinderat und Ausschüssen werden fair gehandelte Limonade und Gebäck bereitgestellt. Zahlreiche Geschäfte – mindestens vier sind notwendig – bieten bereits mehr als zwei Produkte an. Die Schulen wollen die Kampagne unterstützen. Die Kirchengemeinden, genannt sei der Eine-Welt-Laden „Die Brücke“ der katholischen Kirchengemeinde, sind schon lange aktiv. Auf der Internetseite der Gemeinde wird in einer eigenen Rubrik über das Projekt berichtet. Einzig in der Gastronomie scheinen bislang fair gehandelte Produkte noch nicht auf den Speisetellern angekommen zu sein.

Seit Gründung 2009 wurden in der Bundesrepublik insgesamt 687 Kommunen mit dem Titel ausgezeichnet, darunter die direkten Nachbarn Heidelberg (seit 2010) und Schriesheim (seit 2015).

Die Gemeinderäte unterstützten die Kampagne vorbehaltlos. Elisabeth Schröder (FW) erinnerte daran, dass sie schon seit Jahren fair gehandelte Produkte in ihrem Hofladen verkaufe. „Das hat man einfach gemacht – ohne große Worte“, so Cornelia Wesch (FW). Er wolle keine schlechte Stimmung verbreiten, sagte Matthias Harbarth (CDU), fügte aber an, dass fairer Handel „auch hier in der Region stattfinden kann“. Er wünsche sich bewusst einkaufende Bürger und nicht nur einzelne Läden, die fair gehandelte Produkte anbieten. Es gehe um die Signalwirkung und nicht um einen „kolossalen Warenverkehr“, meinte Carlo Bonifer (SPD), der vor allem das Einbinden der Schulen befürwortete. „Wir freuen uns auf eine gute Tasse Kaffee“, begrüßte Hendrik Tzschaschel (FDP) das Engagement. Matthias Delbrück (Grüne) sprach von der „sehr guten Initiative aus der Bevölkerung“. Es komme immer wieder vor, dass gute Ideen aus der Gemeinde kämen. Das spräche für sie.

Presseartikel Gemeindenachrichten am 03. Juli 2020

In den Startlöchern: Die Gemeinde Dossenheim wird „Fairtrade Town“

Sicher kennen Sie das afrikanische Sprichwort „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ Fairtrade-Städte gibt es viele in der Welt, ebenso in Deutschland – und auch in unserer Region: Heidelberg, Hirschberg, Mannheim, Schriesheim und Weinheim sind bereits seit Jahren zertifiziert.

Nun ergreift auch die Gemeinde Dossenheim die Initiative. Anfang des Jahres trafen sich erste Interessenten mit Bürgermeister David Faulhaber im Rathaus: Vertreter*innen beider Kirchen in Dossenheim sowie der Initiativen Eine-Welt-Laden, Perukreis, Asylkreis, Gemeindeverwaltung und -rat sowie Freundeskreis der Gemeindebücherei. Sie alle waren sich einig, dass dem Thema „Fairer Handel“ mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Zwar gibt es heute in Dossenheim seit vielen Jahren einen Eine-Welt-Laden, der ausschließlich Produkte aus fairer Produktion und fairem Handel anbietet. Auch werden in einigen Geschäften zertifizierte Produkte „aus fairem Handel“ angeboten und verkauft, doch das kann und soll verstärkt werden.

Nach einem kurzen Corona-bedingten Stillstand geht es mit neuem Schwung weiter in die Öffentlichkeit: Allen Bürgerinnen und Bürgern in Dossenheim soll Gelegenheit gegeben werden, sich zu informieren, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und bei Interesse die „Fairtrade-Kampagne“ zu unterstützen. Der faire Handel mit Produkten aus Schwellen- und Entwicklungsländern hat in den vergangenen Jahren eine immer größere Resonanz erfahren. Stellen wir also eine Verbindung her von den Ursprungsländern zum örtlichen Einzelhandel, zu den Kirchengemeinden, Vereinen, Schulen und Kindergärten!

Ein Ziel ist, dass Dossenheim als „Fairtrade Gemeinde“ zertifiziert wird. Das Zertifikat vergibt die Organisation „Transfair e.V.“ mit Sitz in Köln. Verschiedene Kriterien müssen erfüllt werden. Genaueres erfahren Sie demnächst auf der Homepage der Gemeinde

Rainer Loos und Ulf Baus

Presseartikel Gemeindenachrichten am 03. Juli 2020

Dossenheim bewirbt sich als Fairtrade Town

Das Bewusstsein für die Bedeutung des fairen Handels steigt – auch auf kommunaler Ebene. Eine Steuerungsgruppe aus Bürgerinnen und Bürgern sowie dem Bürgermeister und der Verwaltung hat die Initiative zur Zertifizierung Dossenheims als Fairtrade Town vorangetrieben. Der Gemeinderat hat nun dem Antrag zugestimmt und beschlossen, den fairen Handel zu unterstützen.  Dossenheim strebt den Titel „Fairtrade-Town“ an. Die Steuerungsgruppe wird bei der Erfüllung der hierfür notwendigen Kriterien unterstützt und stellt gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung alle für die Zertifizierung erforderlichen Anträge. Bei Besprechungen im Büro des Bürgermeisters werden ab sofort Kaffee und Kekse aus fairem Handel angeboten. Bürgermeister David Faulhaber dazu: „Wir haben die vergangenen Wochen während der Pandemie eine große Solidarität gelebt. Diese endet jedoch nicht an unseren Ortsgrenzen, weshalb ich mich über die Initiative sehr freue. Eine breite Beteiligung ist daher von großer Bedeutung.“

Weiterführende Informationen sowie die öffentlichen Beschlussvorlagen kann man auch immer unter dossenheim.de einsehen.