Gedenkstätten: Gemeinde Dossenheim

Gedenken in Dossenheim

Auf Initiative eines Antrags der FDP-Fraktion hinsichtlich einer Umgestaltung der Denkmäler in Dossenheim gründete sich eine Kommission, die sich mit den Denkmälern, dem Ehrenfriedhof und dem Gedenken in Dossenheim auseinandersetzte. Das erarbeitete Konzept wurde dem Gemeinderat im Oktober 2023 vorgestellt, der die Verwaltung mit der Umsetzung beauftragte. Folgende Maßnahmen waren hiervon Bestandteil:

Neue Bepflanzung
Reinigung und Aufarbeitung der Denkmäler
Reparatur von Mauerschäden
Installation von gläsernen Hinweistafeln an den Denkmälern
Ausschilderung des Ehrenfriedhofs auf dem Friedhof

Zusätzlich soll diese Homepage Informationen zu den Denkmälern und Gedenkorten Dossenheims bieten. Das Gedenken an die Opfer der Kriege zeigt, welche Bedeutung Frieden hat und wie wichtig es ist, ihn zu bewahren - in Dossenheim, Deutschland und der Welt.

Alle Gedenkstätten

Stolpersteine

Die Initiative Stolpersteine Dossenheim organisiert die Verlegung der Stolpersteine in Dossenheim.

2021 konnten die ersten Gedenksteine verlegt werden: In der Beethovenstraße 24 erinnern drei Stolpersteine an Sigmund, Klara und Walter Oppenheimer, in der Handschuhsheimer Landstraße 6 an Rosa Oestreicher, Hermann Oestreicher, Salomon ‚Saly‘ Oestreicher sowie Lina Bender und in der Bahnhofstraße vor dem Abzweig Osmiastraße werden drei Steine für Betty Meyer, Kurt Heseler und Ilse Heseler verlegt.

Am 6. Februar 2024 fand die zweite Stolpersteinverlegung in Dossenheim statt. An neun Stationen wurden Steine für Dossenheimerinnen und Dossenheimer verlegt, die von 1940 bis 1945 Opfer nationalsozialistischer „Euthanasie“-Tötungsmaßnahmen wurden. In der Heidelberger Straße 8 erinnert ein Stolperstein an Juliane Stöhr, in der Heidelberger Straße 1 an Karl Wilhelm Kraft, in der Heidelberger Straße 25 an Elisabeth Schäfer (geb. Bähr), in der Bergstraße 25 an Katharina Möll, in der Schulgasse 4 an Philipp Sauer, in der Hauptstraße 53 an Elisabeth Stammler, in der Friedrichstraße 22 an Werner Grimm, in der Mühltalstraße 20 an Margaretha Bähr und in der Mühltalstraße 4 an Philipp Kunkel.

Mahnmal für die ermordeten und verschleppten Jüdinnen und Juden

Der Gedenkstein wird 2007 als Mahnmal zur Erinnerung an die deportierte jüdische Bevölkerung aus Baden nach Gurs aufgestellt.

Dies erfolgte auf Initiative des Jugendgemeinderats.

Denkmal für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges

Der Obelisk, aufgestellt im Jahr 1895, dient dem Gedenken an die Gefallenen und Vermissten des Deutsch-Französischen Krieges.

Kommentar:

„Den Gefallenen zum Andenken“
„Den Mitkämpfern zur Erinnerung“
„Den Kommenden zur Nachahmung“

Der Aufruf zur Nachahmung ist heute kritisch einzuordnen. Der Gemeinde Dossenheim ist es ein wichtiges Anliegen, sich entgegen dieser Forderung zu positionieren. Krieg verursacht Leid, das hätte vermieden werden können und kostet Menschenleben. Eine zivilisierte Gesellschaft muss die Lösung im Dialog suchen und finden, so die Position der Kommune.

Dennoch sollen diese Sätze auf dem Denkmal bleiben. Sie sind das historische Zeugnis einer vergangenen Zeit, deren positive Einstellung zu kriegerischen Handlungen letztendlich zu weiteren Kriegen führte. Die Inschrift erinnert mahnend daran.

Gedenktafel am Aussichtsturm "Weißer Stein"

Die Gedenktafel wurde 1926 vom Odenwaldklub Heidelberg installiert, um an die gefallenen Wanderfreunde zu erinnern.

Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs

Das Denkmal für die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkriegs wird 1929 errichtet. Der Bildhauer Jean Paul Steinel aus München gestaltet das Denkmal aus Jura-Marmor.

Ursprünglich stand das Denkmal am jetzigen Standort des Rathauses. 1953 wird es auf den Friedhof versetzt.

Ehrenfriedhof für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs

Der Ehrenfiredhof wird 1956 am Volkstrauertag eingeweiht. Hier wird 1971 ein Sarkophag mit der Aufschrift "Zum Gedenken aller Toten und VErmissten des Krieges 1939 -1945" aufgestellt.

1984/85 wird der Ehrenfriedhof im Zuge des Erweiterungsbaus der Friehfofkappelle neugestaltet.

2010 wird das Gedenkbuch mit den 300 Namen der Kriegsopfer installiert. Dieses ist die Arbeit des Kunsthandwerkers Anton Burkhardt. Der dazugehörige Sandsteinsockel erstellte der Steinmetz Volker Heckmann.