Presse
- Presseartikel Gemeindenachrichten, 24. Juli 2020
Fairer Handel – Kirchengemeinde Sankt Pankratius Dossenheim
Im Jahr 1989 begann die Katholische Kirchengemeinde St. Pankratius Dossenheim eine Partnerschaft mit der Gemeinde Churin, San Juan Bautiista in Peru. Die Verlebendigung dieser Partnerschaft übernahm eine Gruppe von ca. 16 Personen, der Perukreis. Die zunächst von Sich-Kennen-Lernen, persönlichen Begegnungen und Briefkontakten geprägte Partnerschaft sollte im Sinne der weltweiten Verantwortung und Solidarität auch besonders den fairen Handel einschließen.
Erste Aktivitäten bestanden im Ein- und Verkauf von Kunstgewerbe aus dem südamerikanisch/peruanischen Bereich. Dabei ging es ausschließlich um Projekte, in denen Familiengruppen an verschiedenen Orten Perus Dinge herstellten und dafür vor Ort gerechte, höhere Preise bekamen, sodass sie damit auch ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten. Diese Form der kommunalen Zusammenarbeit für gemeinschaftliche Zwecke wird „Minka“ genannt.
Erste Waren wurden aus Offenburg bezogen, wo solche Verbindungen schon bestanden. Später wurde uns dann eine überörtliche Organisation in Lima bekannt, die sich ebenfalls „Minka“ nannte: Sie kaufte Kunstgewerbeartikel aus allen Teilen des Landes, beriet und begleitete die Hersteller. Verschiedene Male konnte diese Organisation von Mitgliedern des Perukreises besucht werden.
Besonders peruanische Krippen begeisterten auch die Dossenheimer Bevölkerung, die diese bei vielen Ausstellungen, so auch im Katholischen Pfarrhaus, bewundern und erwerben konnte. Gleichzeitig war es den Mitgliedern des Perukreises immer wichtig, den Fairen Handel auch mit Lebensmittelverkauf zu unterstützen. Eine wichtige Handelsorganisation ist dabei die GEPA (Gesellschaft für partnerschaftliches Handeln).
„Compartir para crecer, Teilen um zu wachsen“ wurde zum Motto des Perukreises. Fairer Handel wird so zum Baustein für den Weltfrieden. Zunächst (1997) diente ein Raum im damaligen Pfarrheim in der Wilhelmstraße als Verkaufsraum, später konnte in der ehemaligen Garage beim Pfarrhaus im Schlüsselweg der Eine-Welt-Laden „Die Brücke“ eingerichtet werden – nunmehr gibt es ihn seit 23 Jahren. Weitere Einkaufsmöglichkeiten gibt es auf dem Wochenmarkt.
Inge und Alfons Pfeifer
- Presseartikel Gemeindenachrichten, 17. Juli 2020
Fairtrade Town geht an den Start
Der Gemeinderat hat am 30. Juni 2020 einstimmig beschlossen, dass zur Unterstützung des fairen Handels der Titel „Fairtrade Town“ angestrebt wird. Fairtrade Towns fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Akteuren und Akteurinnen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam lokal für den fairen Handel stark machen.
„Fairer Handel, gute Produktions- und Arbeitsbedingungen sowie Nachhaltigkeit und Regionalität sind Themen, die verstärkt diskutiert werden“, so Bürgermeister David Faulhaber. Weltweit in 26 Ländern tragen über 2200 Städte und Gemeinden den Titel Fairtrade Town, in Deutschland sind es zurzeit 683. In unserer Region tragen bereits folgende Orte diesen Titel: Heidelberg, Hirschberg, Mannheim, Schriesheim, Weinheim – nun geht auch Dossenheim an den Start. Für die Zertifizierung müssen fünf Kriterien erfüllt werden.
Kriterium 1 ist mit dem Rats-Beschluss vom 30. Juni erfolgreich erzielt. Bei allen Sitzungen des Gemeinderats und der Ausschüsse wird Fairtrade-Limonade angeboten. Im Büro des Bürgermeisters, bei Seniorenweihnachtsfeiern und Bürgermeistergesprächen auf dem Wochenmarkt wird Fairtrade-Kaffee angeboten sowie Fairtrade-Kekse im Bürgermeisterbüro.
Auch Kriterium 2 (Bildung einer Steuerungsgruppe aus den obengenannten drei Bereichen) wurde schon im März absolviert: Ulf Baus (Asylkreis Dossenheim), Sandra Flory (Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung) als Sprecher und Sprecherin sowie als weitere Mitglieder David Faulhaber, Jule Gramlich, Thomas Gutfleisch, Markus Lang und Rainer Loos. Die Steuerungsgruppe koordiniert die Aktivitäten zum fairen Handel vor Ort.
Kriterium 3 betrifft Fairtrade-Produkte im Sortiment von Dossenheimer Geschäften – also in den lokalen Einzelhandelsgeschäften, bei Floristen sowie in Cafés und Restaurants. Entsprechend der Einwohnerzahl unseres Ortes muss nach den Bestimmungen des Zertifikatsvergebers „Transfair e.V.“ eine bestimmte Anzahl von fair gehandelten Produkten erwerbbar sein: 4 Geschäfte mit mindestens 2 Produkten und 2 Gastronomiebetriebe mit mindestens 2 Produkten. In folgenden Dossenheimer Geschäften ist das zurzeit möglich: Kaufland in der Gewerbestr. 19, Edeka nah und gut Weismehl in der Friedrichstraße 2-4, Edeka nah und gut Keller in der Ringstraße 1-5 und dm in der Gewerbestraße 1. Außerdem bietet Schröderhof, Elisabeth Schröder, Im Dossenwald 3, Produkte an. Auch Gemüsehändler Bastine bietet zumindest zeitweise fair zertifizierte Bananen. In der Gastronomie bietet die Kaffeerösterei Simon & Bearns, Bahnhofstraße 1, 2 Produkte an.
Kriterium 4 betrifft die Zivilgesellschaft: Öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Vereine und Kirchengemeinden setzen Informations- und Bildungsaktivitäten zu fairem Handel um und bieten Produkte aus fairem Handel an. Hier fordert Transfair e.V. für Dossenheim mindestens eine Schule, eine Kirchen- oder Glaubensgemeinschaft und einen Verein. Dies ist bereits weitgehend erfüllt durch die katholische und die evangelische Kirchengemeinde: Der Eine-Welt-Laden „Die Brücke“ wird aktiv von der katholischen Kirche unterstützt. Viele Artikel aus diesem Angebot werden nach den Gottesdiensten in der evangelischen Kirche von jugendlichen Gemeinderatsmitgliedern verkauft, und weitere Projekte sind in Vorbereitung. Der Freundeskreis der Gemeindebücherei ist bereits in der Steuerungsgruppe aktiv. Kurpfalzschule und Neubergschule sowie alle Vereine werden in Kürze angesprochen und zur Teilnahme aufgerufen.
Kriterium 5: Medien und Öffentlichkeitsarbeit. Die Steuerungsgruppe macht Öffentlichkeitsarbeit über die Aktivitäten zum Thema Fairtrade in der Kommune. Pro Jahr sollen mindestens vier Artikel in den regionalen Medien erscheinen, in denen die Kampagne thematisiert wird. Dossenheims Bürgerinnen und Bürger werden hier in den Gemeindenachrichten, demnächst in der neuen Rubrik „Fairtrade-Town-Dossenheim-Kampagne“, über alle entsprechenden Ereignisse informiert. Und auf der Homepage der Gemeinde Dossenheim wird es künftig eine separate Rubrik „Fairtrade Town“ geben. Auf dieser Website werden alle aktuellen Veranstaltungen und Fortschritte des Projekts veröffentlicht.
Rainer Loos und Ulf Baus
- Presseartikel von Doris Weber, RNZ, 11. Juli 2020
Dossenheim will zur „Fairtrade Town“ werden
Bergstraßengemeinde will es Nachbarstädten gleichtun und bemüht sich um entsprechenden Titel – Gerechte Erzeugerpreise im Handel
Dossenheim. (dw) Auch die Bergstraßengemeinde will „Fairtrade Town“ werden. Das beschloss der Gemeinderat einstimmig in seiner jüngsten Sitzung. Ein notwendig einzurichtender Steuerkreis hat Kriterien und Umsetzung bereits geprüft. Die ersten Schritte sind damit gemacht.
Was bedeutet es, Fairtrade-Town zu sein? Die Fairtrade-Town-Kampagne ist ein internationales Netzwerk, das vor 20 Jahren seinen Anfang in Großbritannien nahm. Ziel war und ist es, auf kommunaler Ebene den Handel zu gerechten Erzeugerpreisen zu fördern. Dazu sind die das öffentliche Leben einer Kommune gestaltenden Akteure miteinander zu vernetzen und örtlich fair gehandelte Produkte einzusetzen. Die Kommune mit ihren Einrichtungen, der Einzelhandel und die Gastronomie sind einzubinden. Die Organisation bestimmt in Abhängigkeit der Größe der Kommune die Anzahl notwendiger Anbieter und Aktionen.
Für die Bergstraßengemeinde sieht es schon ganz gut aus. So wird Bürgermeister David Faulhaber künftig zu einer Tasse fair gehandelten Kaffees einladen. Bei Sitzungen von Gemeinderat und Ausschüssen werden fair gehandelte Limonade und Gebäck bereitgestellt. Zahlreiche Geschäfte – mindestens vier sind notwendig – bieten bereits mehr als zwei Produkte an. Die Schulen wollen die Kampagne unterstützen. Die Kirchengemeinden, genannt sei der Eine-Welt-Laden „Die Brücke“ der katholischen Kirchengemeinde, sind schon lange aktiv. Auf der Internetseite der Gemeinde wird in einer eigenen Rubrik über das Projekt berichtet. Einzig in der Gastronomie scheinen bislang fair gehandelte Produkte noch nicht auf den Speisetellern angekommen zu sein.
Seit Gründung 2009 wurden in der Bundesrepublik insgesamt 687 Kommunen mit dem Titel ausgezeichnet, darunter die direkten Nachbarn Heidelberg (seit 2010) und Schriesheim (seit 2015).
Die Gemeinderäte unterstützten die Kampagne vorbehaltlos. Elisabeth Schröder (FW) erinnerte daran, dass sie schon seit Jahren fair gehandelte Produkte in ihrem Hofladen verkaufe. „Das hat man einfach gemacht – ohne große Worte“, so Cornelia Wesch (FW). Er wolle keine schlechte Stimmung verbreiten, sagte Matthias Harbarth (CDU), fügte aber an, dass fairer Handel „auch hier in der Region stattfinden kann“. Er wünsche sich bewusst einkaufende Bürger und nicht nur einzelne Läden, die fair gehandelte Produkte anbieten. Es gehe um die Signalwirkung und nicht um einen „kolossalen Warenverkehr“, meinte Carlo Bonifer (SPD), der vor allem das Einbinden der Schulen befürwortete. „Wir freuen uns auf eine gute Tasse Kaffee“, begrüßte Hendrik Tzschaschel (FDP) das Engagement. Matthias Delbrück (Grüne) sprach von der „sehr guten Initiative aus der Bevölkerung“. Es komme immer wieder vor, dass gute Ideen aus der Gemeinde kämen. Das spräche für sie.
- Presseartikel Gemeindenachrichten am 03.07.2020
In den Startlöchern: Die Gemeinde Dossenheim wird „Fairtrade Town“
Sicher kennen Sie das afrikanische Sprichwort „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ Fairtrade-Städte gibt es viele in der Welt, ebenso in Deutschland – und auch in unserer Region: Heidelberg, Hirschberg, Mannheim, Schriesheim und Weinheim sind bereits seit Jahren zertifiziert.
Nun ergreift auch die Gemeinde Dossenheim die Initiative. Anfang des Jahres trafen sich erste Interessenten mit Bürgermeister David Faulhaber im Rathaus: Vertreter*innen beider Kirchen in Dossenheim sowie der Initiativen Eine-Welt-Laden, Perukreis, Asylkreis, Gemeindeverwaltung und -rat sowie Freundeskreis der Gemeindebücherei. Sie alle waren sich einig, dass dem Thema „Fairer Handel“ mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Zwar gibt es heute in Dossenheim seit vielen Jahren einen Eine-Welt-Laden, der ausschließlich Produkte aus fairer Produktion und fairem Handel anbietet. Auch werden in einigen Geschäften zertifizierte Produkte „aus fairem Handel“ angeboten und verkauft, doch das kann und soll verstärkt werden.
Nach einem kurzen Corona-bedingten Stillstand geht es mit neuem Schwung weiter in die Öffentlichkeit: Allen Bürgerinnen und Bürgern in Dossenheim soll Gelegenheit gegeben werden, sich zu informieren, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und bei Interesse die „Fairtrade-Kampagne“ zu unterstützen. Der faire Handel mit Produkten aus Schwellen- und Entwicklungsländern hat in den vergangenen Jahren eine immer größere Resonanz erfahren. Stellen wir also eine Verbindung her von den Ursprungsländern zum örtlichen Einzelhandel, zu den Kirchengemeinden, Vereinen, Schulen und Kindergärten!
Ein Ziel ist, dass Dossenheim als „Fairtrade Gemeinde“ zertifiziert wird. Das Zertifikat vergibt die Organisation „Transfair e.V.“ mit Sitz in Köln. Verschiedene Kriterien müssen erfüllt werden. Genaueres erfahren Sie demnächst auf der Homepage der Gemeinde „www.dossenheim.de/fairtrade town“.
Rainer Loos und Ulf Baus
- Presseartikel Gemeindenachrichten am 03.07.2020
Dossenheim bewirbt sich als Fairtrade Town
Das Bewusstsein für die Bedeutung des fairen Handels steigt – auch auf kommunaler Ebene. Eine Steuerungsgruppe aus Bürgerinnen und Bürgern sowie dem Bürgermeister und der Verwaltung hat die Initiative zur Zertifizierung Dossenheims als Fairtrade Town vorangetrieben. Der Gemeinderat hat nun dem Antrag zugestimmt und beschlossen, den fairen Handel zu unterstützen. Dossenheim strebt den Titel „Fairtrade-Town“ an. Die Steuerungsgruppe wird bei der Erfüllung der hierfür notwendigen Kriterien unterstützt und stellt gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung alle für die Zertifizierung erforderlichen Anträge. Bei Besprechungen im Büro des Bürgermeisters werden ab sofort Kaffee und Kekse aus fairem Handel angeboten. Bürgermeister David Faulhaber dazu: „Wir haben die vergangenen Wochen während der Pandemie eine große Solidarität gelebt. Diese endet jedoch nicht an unseren Ortsgrenzen, weshalb ich mich über die Initiative sehr freue. Eine breite Beteiligung ist daher von großer Bedeutung.“
Weiterführende Informationen sowie die öffentlichen Beschlussvorlagen kann man auch immer unter www.dossenheim.de/buergerinformationssystem einsehen.
Bürgermeisteramt
Rathausplatz 1
Öffnungszeiten Rathaus
Bitte beachten: Momentan ist das Rathaus und das Bürgerbüro nach Terminabsprache Montag, Mittwoch, Freitag, 8 bis 12 Uhr und Dienstag, Donnerstag, von 8 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr erreichbar.
Öffnungszeiten Bürgerbüro
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Dienstag 8:00 – 12:00,
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Donnerstag 8:00 – 12:00,
14:00 – 16:00 Uhr
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